tag:blogger.com,1999:blog-25617089668203395502024-02-18T20:28:00.934-08:00Der mit den Wölfen tanztAlleinerziehend mit 8 Kindern (meine Wölfe)Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.comBlogger29125tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-328515468078960382017-03-31T06:21:00.001-07:002017-03-31T06:21:26.395-07:00Urlaub!Heute geht's hier rund, weil wir morgen in Urlaub fahren/fliegen. 2 Wochen Durban! Ich schreib bestimmt mal einen Post von da unten - zur Zeit ist es da bestimmt toll. Aktueller Wetterbericht: 31 Grad.<br />
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2 Koffer, das ist alles was wir mitnehmen. Schwiegermama haelt hier die Stellung, obwohl ich sie eingeladen habe, mitzukommen. Sie meint aber, das Haus und alles ueberlaesst sie keinem Fremden. Bin auch ein wenig beruhigt - das alles hier den Nachbarn zuzumuten waere schon grenzwertig.<br />
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Wir haben ja die ganzen Huehner und nun auch die kleinen Gaense. Zudem hab ich ueber den Winter ein grosses Gewaechshaus gebaut, indem ich per Aquaponic Gemuese und Fische "anbaue" (dazu gibt's mal einen separaten Post, ist super-interessant).<br />
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Vorhin hab ich Schwiegermama in alles eingewiesen - sie will sogar Rasen maehen...<br />
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Zum Glueck brauchen wir nur 2 Koffer, da wir vieles entweder schon in Suedafrika haben oder dort kaufen werden. Anders wuerde ich das aber auch gar nicht hinbekommen.<br />
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So wird das ablaufen: Fahrt nach London Gatwick, morgen um 10:00 Uhr fahren wir los.<br />
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Dann Flug nach Dubai - wir bleiben eine Nacht da und haben uns eine Suite im Burj Al Arab gegoennt. Einmal im Leben kann man das ja machen... Die werden sich ganz schoen umschauen da im Hotel mit meinem Rudel. Restaurant ist auch schon gebucht: NATHAN OUTLAW AT AL MAHARA.<br />
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Damit ist die Reisekasse auch schon so gut wie komplett gepluendert - zum Glueck wohnen wir kostenlos in Durban.<br />
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Am naechsten morgen geht es dann weiter nach Durban - der Expartner meines Vaters holt uns ab.<br />
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Alles mit 8 Kids und einem Kinderwagen und 2 Koffern. Wenn wir angekommen sind, schlafe ich erstmal richtig aus...<br />
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Dream on.<br />
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Nummer 8 wacht immer noch ca. 2-3 mal auf pro Nacht. Und die anderen Kleinen sind zu meinem und Nummer 1 und 2's Leidwesen auch schon meist um 6 Uhr wach.<br />
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Aber: wir haben dort einen riesigen, jetzt immens sicheren Zaun - da werde ich bestimmt immer mittags mit Nummer 7 und 8 ein Nickerchen auf der Terrasse machen. Und die anderen Kids koennen im Garten toben und sich einen Sonnenbrand holen...<br />
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... den ich dann nachts wieder ausbaden muss, weil die Kinder nicht schlafen koennen.<br />
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Und wir werden oft am Strand sein, ganz viel Fisch essen und eine kleine Safari ist auch schon gebucht.<br />
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Ganz kurz heute - bald mehr.<br />
<br />Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-7976848419614312832017-03-22T04:21:00.002-07:002017-03-22T04:21:54.700-07:00LondonAm Samstag waren wir alle in London.<br />
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Sowas ist eine groessere Operation mit meinem Rudel. Kinderwagen mit Baby und den noetigsten Dingen (Wechselklamotten, Milch, Windeln, etc.), zwei Kleinkinder, drei durchgedrehte kleine Jungs und zwei schon halbwegs vernuenftige, aber trotzdem durchgedrehte Maedels - und ich.<br />
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Nach London fahren wir mit dem Zug - anders geht das nicht. Und ausserdem wollen die Kids auch mal Zug fahren. Samstags ist es natuerlich voll, also frueh los, hab ich mir gedacht.<br />
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Fruehstueck gibt es fuer alle nur Muesli (Nummer 8 kriegt natuerlich seine Flasche) - richtig Fruehstuck gibt es dann in London. Klamotten hab ich alle nach Feierabend (am Freitagabend schon um 23:45 Uhr) rausgelegt.<br />
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Beim Fruehstuck die Strategie erklaert - also wer von den groesseren fuer die Kleinen zustaendig ist und worauf beim Zug und in der Tube und auf den Strassen zu achten ist. Das hat sich ausgezahlt - dazu aber spaeter.<br />
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Wir sind im Zug - alles noch recht leer. Keiner ist auf die Gleise gefallen und beim Durchzaehlen fehlt auch keiner. Ist doch ein prima Start.<br />
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St Pancras Station ist schon voller, aber dank guter Einweisung bleiben alle beieinander - ausser natuerlich die 3 Jungs (Nummer 3-5), die immer ueberall rumrennen muessen. Nummer 6 und 7 sind fest im Griff von Nummer 1 und 2 und Nummer 8 kann ja noch nicht.<br />
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Nach der Drohung: "Ihr kriegt nachher nix zu essen" waren auch die 3 Jungs recht brav. Die Drohung hilft fast immer - alles andere eher selten.<br />
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Wir wollen zum Borough Market, ein wenig rumschlendern. Sachen einkaufen, die man bei uns nicht bekommt und 2. Fruehstueck essen.<br />
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Also auf zur Tube - wird doch schon recht voll hier. Und die erste Katastrophe passiert. Also fuer uns ist das keine Katastrophe, aber ich moechte die normale englische Durchschnittsfamilie bei sowas erleben. Die Tube kommt und wir steigen alle ein - fast alle...<br />
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Nummer 6 hat was Spannendes gesehen und sich plötzlich aus dem Griff von Nummer 2 entwunden. Nummer 2 reagiert gut und rennt der Kleinen hinterher. Ich hab's leider zu spaet gesehen und komme mit Kinderwagen und den anderen Kids natuerlich nicht mehr raus - keine Chance.<br />
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Tuer zu und wir fahren los. Ohne Nummer 2 und Nummer 6.<br />
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Kein Problem, haben wir vorher alles trainiert. Nummer 2 weiss, dass sie mit Nummer 6 im eisernen Griff genau da stehen bleibt, wo sie waren, als der Zug losgefahren ist. Und zwar genau solange, bis ich wieder da bin. Egal wie lange es dauert. Und nicht ansprechen lassen - ansonsten losschreien so laut sie kann.<br />
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Ich also relativ gelassen mit dem restlichen Rudel und Kinderwagen wieder ausgestiegen, mich mit dem Rudel durch die Massen gequaelt. Und hier ist auch noch Baustelle.<br />
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Zurueck mit der naechsten U-Bahn, und da warten sie auch schon, meine beiden Maedels. Nummer 2 meint, ich haette ja ganz schoen lange gebraucht - die bekommt nachher nix zu essen (hat sie dann aber doch).<br />
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Im Market angekommen, sehen wir, dass es doch gut war, so frueh zu kommen. Der Borough Market ist seit einigen Jahren (und vor allem nach dem Umbau neulich) so dermassen von Touristen ueberlaufen, dass man spaeter am Tag schon alleine - geschweige mit 8 Kids - gar nicht mehr durch kommt.<br />
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Kleine Planaenderung: Erst Fruehstueck und dann shoppen - die Kids haben Hunger. Die Kids haben eigentlich immer Hunger. Was die so verputzen ist unglaublich. Also schoen Baguette gekauft (3 von den langen), Landbutter und Milch, franzoesischen Kaese, italienische Salami und Mortadella. Dann runter zu der kleinen alten Kirche, uns an den Rand gesetzt und alles genuesslich verputzt. Das Wetter spielt auch mit und es ist wunderbar.<br />
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Man faellt mit 8 Kids durchaus auf. Es ist immer spannend zu sehen, wie die Leute das Rudel zuerst anschauen, sich noch nichts dabei denken. Nach kurzer Ueberlegung scheint aber klar zu werden, dass es sich nicht um einen Kindergarten-Schul-Ausflug handelt, sondern um eine Familie. Und dann wird der Blick erstaunter.<br />
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Passiert durchaus hauefig, dass man angesprochen wird und die Leute koennen es oft fast nicht glauben, dass jemand heutzutage so viele Kinder hat. Ich verkneif mir dann natuerlich bei Fragen wie "das macht Ihre Frau mit?" oder Kommentaren wie "die arme Mutter!" die realitaetsgetreue Antwort sondern bleibe unverbindlich. Wir kennen das schon und wir lachen danach darueber.<br />
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Fruehstueck fertig und auf geht's wieder zum Shopping auf den Markt.<br />
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Nun kommt Nummer 1 auf die Idee, wir koennten ja in die Oxford Street zum Shoppen fahren. Sie braucht neue Schuhe. Bin ja schon froh, dass sie nicht die Bond Street vorgeschlagen hat... Ploetzlich brauchen alle bis einschliesslich Nummer 6 neue Schuhe - und ja, Nummer 7 braucht eigentlich auch neue. Dummerweise ist London nicht die allerbilligste Adresse zum Shoppen, aber wir werden bestimmt eine dieser Ketten (Clarks waere mein Favorit) finden, bei dem die Preise standardisiert sind.<br />
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Also wieder in die U-Bahn - keiner fehlt diesmal und dann ins Getuemmel in die schon sehr volle Oxford-Street. Auch hier fallen wir auf - insbesondere im Schuhgeschaeft, nachdem ich die Frage "wer braucht denn neue Schuhe?" mit "eigentlich alle" beantwortet hatte. Wir kriegen dann nach ca 15 Minuten Wartezeit und einem stark ansteigendem Laermpegel meines Rudels 3 Verkaueferinnen zugeteilt, die erstmal alle Fuesse vermessen.<br />
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Ich brauch auch neue Schuhe und da mit dem Fruehling vermehrt Draussensein ansteht, frage ich dummerweise die Kids, ob denn die Gummistiefel noch passen...<br />
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17 Paar Schuhe spaeter - auf 4 Kids in grossen Tueten verteilt - und ich um 682 Pfund erleichtert - schlendern wir weiter bis Nummer 1 und 2 beide gleichzeitig vor einem Schaufenster laut aufkreischen und aufgeregt auf mich einplappern. Ich verstehe so viel, dass die Fruehlings-Sommer-Jacken nicht mehr passen...<br />
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6 Jacken spaeter - ich um weitere 356 Pfund erleichtert, bekommen die Kinder ploetzlich und ganz unerwartet Hunger. Ich bin mit den Nerven schon ganz schoen aufgerieben und kann eine Pause auch gebrauchen. Da kenn ich was in der Naehe: Burger & Lobster (Burger fuer die Kids und Lobster fuer mich :-)) und zum Glueck haben die noch genug Platz und da es bei den Ausgaben heute eh schon nicht mehr drauf ankommt, schlagen wir zu.<br />
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Eintrag ins Logbuch: nicht mehr mit 8 Kindern ins Burger & Lobster gehen. Ansonsten bald pleite...<br />
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Gut gesaettigt, machen wir uns auf zum Leicester Square. Wir wollen in die M&Ms World. Das ist Merchandising pur, aber es war schon vorher ausgemacht, dass es nur M&Ms gibt und keine doofen Puppen etc.<br />
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9 M&Ms Basecaps und gefuehlte 5 Kilo M&Ms spaeter stuerze ich mich mit den Kindern eiligst in die U-Bahn. Nicht dass die noch auf andere dumme Gedanken kommen.<br />
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Im Zug nach Hause auf die schnelle einige hundert M&Ms auf dem Boden verstreut und schon sind wir wieder zu Hause. Kids happy, Daddy erledigt und Nummer 3 meint: "machen wir das naechsten Samstag wieder?".<br />
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Danach hat er den Rest des Tages nicht mehr mit mir gesprochen - keine Ahnung warum. Ehrlich!Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-49632861310742973552017-03-15T05:22:00.002-07:002017-03-15T05:22:37.661-07:00Das Leben geht weiter!Letztes Jahr im Mai habe ich den letzten Post geschrieben - keine Ahnung, ob ich ueberhaupt noch Leser habe...<br />
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Es ging nicht mehr, es wurde alles zuviel. Nachdem ich von zwei Schicksalsschlaegen berichtet hatte, konnte ich nicht auch noch von einem Dritten berichten. Von der Zeit mal ganz abgesehen.<br />
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Letztes Jahr Ende Mai wollte ich mich ja von Angel trennen - dazu kam es aber nicht mehr. Der Alltag hat mich eingeholt und so ist nochmal eine gute Woche vergangen in der ich mich noch nicht von ihr getrennt hatte.<br />
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Dann, Samstag vormittag. Angel ist am Set und arbeitet. Dann kommt der Anruf - Angel ist im Krankenhaus. Wehen und leichte Unterleibsblutung.<br />
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Nummer 8 kam rund 3 Monate zu frueh. Zum Glueck war es schon so weit, dass die Ueberlebenschancen relativ gut waren. 830 Gramm sind aber schon erschreckend klein - war natuerlich an Maschinen angeschlossen und im Brutkasten. Trotzdem war alles nochmal gutgegangen.<br />
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Dachten wir.<br />
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Angel starb 3 Tage spaeter an Sepsis. Schicksal, Du bist unerbittlich!<br />
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Es ging rasend schnell - am zweiten Tag nach der Geburt fing es an mit Unwohlsein und Fieber. Keine Therapie half, am naechsten Morgen war sie ohne Bewusstsein, am Nachmittag war sie tot. Keine Vorwuerfe ans Krankenhaus. Man mag viel schlechtes ueber das englische Gesundheitssystem sagen, aber die Notfall- und Intensivmedizin ist hervorragend.<br />
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Uebrigens auch die Fruechenbetreuung. Und die Betreuung von Hinterbliebenen...<br />
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Und nun schon wieder: die Kinder informieren. Das ist mit das Haerteste an der ganzen Sache. Zuerst ihre Mutter, dann der Grossvater und nun Angel. Bei Kindern machen die 6 Monate Zeit zusammen schon viel aus und insbesondere fuer die Kleinen war sie schon die Mama nach der Zeit.<br />
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Dann Schwiegermama informieren - ich brauchte sie jetzt und sie kam auch am naechsten Tag aus Spanien. Uebrigens war sie sehr verstaendnisvoll, nicht ganz normal, da es ja um die Frau nach ihrer eigenen Tochter ging. Aber ihre Enkel laesst sie nicht im Stich. Eine wunderbare Frau.<br />
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Und nicht zuletzt der Kontakt mit Angels Verwandten - die ich bisher noch nicht kennengelernt hatte.<br />
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Dann kommt's noch ganz hart: Wir waren ja keineswegs verheiratet und das birth certificate noch nicht unterschrieben. Und ich wurde erstmal nicht als Vater anerkannt. Das muss dann gerichtlich entschieden werden, was zum Glueck recht schnell geklappt hat. Aber sowas will man in so einer Situation nun gar nicht haben.<br />
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Die naechsten 3 Monate verliefen dann so: jeden Tag ins Krankenhaus, meist sogar mehrmals. So viel Zeit wie moeglich mit dem Kleinen verbringen. Ja, ist wieder ein Junge - die Maedels sind ganz klar in der Minderheit bei uns. Dazwischen um die anderen Kids kuemmern - zum Glueck ist Schwiegermama da - sonst waere alles untergegangen. Und wieder einmal war ich bei nur 2-3 Stunden Schlaf pro Tag.<br />
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Nach 3 Monaten kam er dann zu uns nach Hause. Klar hatten die anderen ihn schon vorher gesehen, aber zuhause ist halt nochmal anders - alle waren total aus dem Häuschen. Schwiegermama blieb nochmal einen Monat laenger und dann fing der Alltag wieder an. Einer mehr, mit Flaeschchen, Windeln und alles - und ohne Mama. Hab ich jetzt zweimal durch - reicht jetzt wirklich.<br />
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Jetzt isser 9 Monate alt der Suesse. Ein kleiner, sehr blonder Engel. Liebling von allen. Wir sind wieder gluecklich und alles funktioniert. Aber hart war es - und keine Zeit fuer Blog oder so. Sorry dafuer.<br />
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Was gibt es sonst? Nummer eins ist 11 und wird wohl bald ihren schwarzen Karate-Gurt haben. Nummer 2 hat den braunen Gurt. In Sachen Sicherheit brauch ich mir also kaum Gedanken machen. Nummer 3 ist uebrigens auch schon beim gruenen Gurt, der legt ganz schoen zu. Das stachelt seinen besten Buddy, Nummer 4 unglaublich an - der wird wohl den gruenen Gurt noch frueher haben als Nummer 3.<br />
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Nummer 5 kommt im Sommer in die Schule, Nummer 6 stellt alles auf den Kopf - die Kleine ist so verrueckt wie kein Kind vor ihr. Das wird ja noch was werden.<br />
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Nummer 7 ist nun auch schon 2 Jahre alt und rennt rum und Nummer 8 faengt ware neulich bald vom Wickeltisch gefallen, so schnell ist der schon. Er ist ja rund 3 Monate hinterher - also in der Entwicklung erst ungefaehr so wie ein 6-monate altes Baby. Aber er holt schnell auf, glaube ich. Jedenfalls sind keine erkennbaren Schaeden zurueckgeblieben - auch die Aerzte sind absolut positiv in der Diagnose.<br />
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Meine beiden Models sind inzwischen auf einigen Plakaten und in Prospekten und im Internet zu sehen. Die grosse Modelkarriere wird es aber nicht werden, denke ich. Das war ihnen schon nach einigen Shootings zu langweilig. Aber es war halt mal was anderes.<br />
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Ueber Ostern wollen wir das erste mal wieder nach Suedafrika. Ich freu mich schon richtig darauf, mit 8 Kindern alleine die lange Reise zu machen :-( aber es ist halt so wunderbar dort und das entschaedigt fuer die Strapazen der Reise.<br />
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Job funktioniert auch mit den beiden Leuten, die ich seit einiger Zeit habe. Allerdings ist es ein leichtes Minusgeschaeft. Jeden Monat schiesse ich ein wenig aus dem Ersparten/Geerbten/Lebensversicherung zur Lebenserhaltung zu. Lange kann das so nicht weitergehen - muss mir bald mal was dazu ueberlegen.<br />
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Wir haben hier gerade richtig tolles Wetter seit einiger Zeit. Der Garten spriesst (hab schon 2x Rasen gemaeht) und wir sind viel draussen. Letztes Wochenende haben wir uns ein paar Goslings zugelegt. Mal sehen, wie das mit den Huehnern funktioniert. Noch sind sie im Stall unter Waermelampe, aber in zwei Wochen geht's raus. Die Kids sind jedenfalls begeistert. Und wenn's nicht funktioniert gibt's halt jede Menge Gänsebraten im Winter...<br />
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Soweit so gut - mal sehen, ob ich es diesmal schaffe, regelmaessig zu schreiben. Der schwierige Post ist ja nun durch...<br />
<br />Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com13tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-24328332867785273422016-05-19T05:58:00.002-07:002016-05-19T05:58:24.717-07:00KlarheitVergangenes Wochenende habe ich quasi durchgeschuftet. Ich habe einen wichtigen deutschen Kunden und der wollte Anfang der Woche Ergebnisse sehen und wollte diese per Videokonferenz diskutieren.<br />
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Also hab ich die Kinder schoen vernachlaessigt und rund um die Uhr alles fertig gemacht. Nach 3 Stunden Schlaf in der Nacht zu Montag war dann auch alles fertig und ich rufe den Kunden an.<br />
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Keine Antwort - nicht mal die Rezeption war zu erreichen. Bis ich dann irgendwann merke, in D ist ja Feiertag.<br />
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Kinder umsonst vernachlaessigt... Kommt davon, wenn man Termine nicht genau abstimmt.<br />
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Was mache ich also mit dem angebrochenen Tag? Zur Auswahl stehen:<br />
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<li>Waesche waschen (ein sehr verlaesslicher Freund auf meinen ToDo-Listen)</li>
<li>Staubsaugen (ebenfalls ein treuer Weggefaehrte)</li>
<li>Bad oder besser Baeder putzen. Mann, hab ich viele Freunde...</li>
<li>Rasen maehen. Ein weniger verlaesslicher Freund, kommt immer im Fruehling und geht im Spaetherbst. Im Fruehling ist er aber sehr aufdringlich</li>
<li>Hecken schneiden. Der beste Freund vom Rasenmaehen.</li>
<li>um nur die wichtigsten Dinge aufzuzaehlen...</li>
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Ich entscheide mich dafuer, ans Meer zu fahren. Ein wenig Zeit fuer mich waere mal schoen.</div>
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Wetter war nicht schlecht, eine relativ forscheBriese, aber nicht zu kalt und Sonne pur. Also los zu meinem Lieblingsdoerfchen mit den tollen Felsenaustern. Zur Zeit 1 Pfund pro Auster - also erstmal ein Dutzend verputzt.</div>
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Und dann auf einem Felsen am Strand gesessen, fast den ganzen Tag. Heute pellt sich schon die Haut vom Sonnenbrand aber danach bin ich immer prima braun. Hab die Sonne bei dem Wind ueberhaupt nicht gemerkt...</div>
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Und nachgedacht - den ganzen Tag. Das war gut, jetzt weiss ich, was ich will, jetzt hab ich Klarheit.</div>
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Mit der Arbeit und den Kids geht es so nicht weiter, also beschliesse ich, von nun an einen Tag die Woche frei zu nehmen und am Wochenende gar nicht mehr zu arbeiten, ausser im allergroessten Notfall. Schliesslich hab ich jetzt 2 Angestellte und das muss doch irgendwie funktionieren. Und wenn es dann etwas weniger Geld gibt, ich hab ja jetzt einen Puffer dank meines Vaters.</div>
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Die Kinder gehen einfach vor und ich merke in letzter Zeit, dass mir vieles durch die Lappen geht. Also maximal 8 Stunden am Tag fuer 4 Tage die Woche. Das gibt genug Zeit, wieder fast voll fuer die Kids da zu sein. Tagsueber sind sie in der Schule und im Kindergarten, nachmittags und frueher abend habe ich Zeit fuer sie und abends kann ich ja dann noch 1, 2 Stunden arbeiten, ohne mich jedesmal an den Rand der Erschoepfung zu bringen.</div>
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Dann komme ich zu Thema 2: Angel und meine zukuenftige Vaterschaft. Schon eine ganze Weile behagt mir die Beziehnung nicht mehr. Es war einfach zu frueh, als dass ich ganz loslassen koennte. SIE schwebt immer noch allgegenwaertig ueber uns. Angel will mehr als ich ihr geben kann - verstaendlich - aber so eine Situation hat sie nicht verdient. Und die Schwangerschaft - ob nun versehentlich oder nicht - aber sie haette es mit einfach fruher mitteilen muessen. Anfang Mai hab ich es erfahren und sie weiss es seit Ende Januar.</div>
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Nein, ich bin kein Freund von Abtreibung - ganz im Gegenteil. Wenn man viele Kinder hat, kann man gar nicht dafuer sein, wenn man sieht, wie jedes einzelne Kind so besonders und so toll ist. Aber ich bin schon der Meinung, dass ich als werdender Vater frueher hatte einbezogen werden sollen - das hat viel kaputt gemacht.</div>
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Ich werde mich also von ihr trennen - das ist das beste fuer alle Beteiligten. Auch fuer mein Rudel. Wenn die sich zu stark an sie gewoehnen, verlieren Sie irgendwann doch wieder einen geliebten Menschen. Weil dauerhaft wuerde das mit Angel nie werden. Der Altersunterschied ist sowieso zu gross und es gibt zu viele verschiedene Ansichten.</div>
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Einfach wird das nicht, mit dem ungeborenen Kind. Hier fehlt mir leider noch die Klarheit. Natuerlich freue ich mich auf jedes Kind - aber das wird schwierig. Es ist keine Perspektive da...</div>
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Trotzdem, es herrscht Aufbruchsstimmung bei mir und die Kinder haben es gleich abends gemerkt. Die beiden wichtigen Entscheidungen haben mir eine Last vom Herzen genommen und die Kinder waren sofort von meiner Ausgelassenheit angesteckt. Ich denke, es war richtig, mal eine kleine Auszeit zu nehmen und ein paar Dinge zu sortieren.</div>
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Ich weiss - ist ein seltsamer Post heute - aber mir war nach Mitteilung...</div>
Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com11tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-23479849893033850832016-05-12T05:47:00.003-07:002016-05-12T05:47:38.070-07:00Feuer & Social ServicesSo - die Sendepause ist vorbei. Jetzt kommen wieder regelmaessig mehr Updates. Es war viel los - hier eine kurze Zusammenfassung.<br />
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<li>Hab jetzt die "Social Services" auf dem Hals - darueber schreibe ich gleich unten mehr.</li>
<li>Wir waren in Suedafrika im Urlaub - half-term. Da kommt bestimmt demnaechst ein Artikel drueber. War aber richtig schoen - mit echter Safari und so...</li>
<li>Die ersten Fotoshootings mit den Maedels sind durch. Der erste Fotograf ist verbraucht. Neuer Fotograf: ich. Das verdient einen Artikel in Kuerze.</li>
<li>Meine Arbeit ist so ausgeufert, dass ich zu GAR NICHTS MEHR gekommen bin und die Kids sich irgendwann massiv beschwert haben. Deswegen habe ich jetzt schweren Herzens (Weil: gibt immer nur Probleme) zwei Vollzeit-Werbespezis angestellt. Das hat zwar Anfangs noch mehr Arbeit gekostet, jetzt aber zahlt es sich aus und ich arbeite NUR NOCH 10 Stunden am Tag.</li>
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Und jetzt kommt's...</div>
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<li>Ich werde wieder Vater. Ich bin sowas von stinksauer. Artikel kommt, wenn ich mich wieder ein wenig beruhigt habe.</li>
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Zu den Social Services.</div>
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Seit ein paar Wochen ist meine Kettensaegenwunde wieder soweit verheilt, dass ich wieder das Laufen angefangen habe. Ausloeser war mal wieder Nummer 1...</div>
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"Papa, Du solltest Dir mal wieder eine neue Hose kaufen"... meinte sie.</div>
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"Warum?" frage ich ganz ahnungslos.</div>
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"Weil's ueber der Hose rausquillt!" sprudelt Sie los, sich freuend, dass ich in die Falle getappt bin. Und Nummer 1 bis 4 lachen schallend los. Klar hat sie das gerade dann erwaehnt, als wir schoen saftige, vor Fett triefende, frisch gegrillte marinierte Schweineribs gegessen haben.</div>
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Die Wunde tat zwar Anfangs noch hoellisch weh beim Joggen und ein paar Stellen sind wieder aufgerissen aber die 8 Kilo, die ich zugelegt hatte, sind fast schon wieder weg.</div>
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Inzwischen schaffe ich auch wieder 10 Kilometer in knapp unter einer Stunde und Nummer 1 & 2 halten brav mit. Nummer 3 kommt die kuerzeren Runden bis 5 Kilometer mit und wenn wir mal eine lockere Runde machen, kommt auch Nummer 4 mit. Mit seinen 5 Jahren schafft er durchaus 5 Kilometer, aber eben nicht in einer schweisstreibenden Zeit.</div>
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Letzte Woche dann 10 Kilometer mit Nummer 1 und 2. Die anderen Kids lassen wir alleine zuhause, das klappt eigentlich hervorragend.</div>
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Eigentlich...</div>
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Nummer 5 hat naemlich ploetzlich Hunger bekommen. Und Nummer 3 meinte, er muesse jetzt Pancakes machen, das liebt Nummer 5 so sehr. Und als kleinster der 3 mittleren Jungs bekommt er meistens, was er will. Das ist so wie eine kleine Gang in der Familie, die 3 Jungs...</div>
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Die Pfannkuchen hat er auch hingekriegt. Aber danach hat er den Herd nicht ausgemacht. Und wir tun immer schoen viel Oel in die Pfanne, damit die Pancakes auch gleichmaessig braun werden.</div>
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Und viel Oel in der Pfanne und nicht ausgeschalteter Gasherd? Das ergibt ein schoenes Lagerfeuer mitten in der Wohnung.</div>
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Aber es ist ja nicht so, dass wir auf sowas nicht vorbereitet waeren. Bei uns gibt es Rauchmelder und CO Melder, Feuerdecke und Feuerloescher. Und trainiert sind die Kids auf alle moeglichen Umstaende. Rauchmelder geht los, Nummer 3 nimmt also die Feuerdecke und wirft sie ueber die Pfanne.</div>
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So weit so gut. Nur ist der kleine Kerl ja so furchtbar neugierig und moechte sofort nachschauen, ob das Feuer unter der Decke schon aus ist.</div>
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War es aber nicht und dummerweise hat er die Pfanne mit dem brennenden Oel vom Herd gezogen. Wo nun schoen die Dielen gebrannt haben. Das war ihm dann doch ein wenig zu heikel und er hat brav wie gelernt Nummer 4 bis 7 in den Garten evakuiert, die Feuerwehr angerufen und sich dann den Feuerloescher geschnappt.</div>
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Dummerweise den falschen...</div>
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Jetzt nicht wirklich so falsch, weil einen richtig falschen haben wir nicht. Aber er haette bitte bitte bitte zuerst den CO2-Loescher nehmen sollen. Hat er aber nicht, sondern er hat den Pulverloescher genommern.</div>
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Der hat zwar den Zweck auch erfuellt, aber wer schon mal einen Pulverloescher im Einsatz gesehen hat, der weiss, wie danach die Wohnung aussieht. Das Zeug ist ueberall, wirklich ueberall...</div>
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Kueche und Esszimmer sind inzwischen komplett renoviert und wieder einsatzbereit - das nur mal so nebenbei...</div>
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Leider kam dann die Feuerwehr schneller als Nummer 1 und 2 und ich nach Hause. Und obwohl die keinen Handlungsbedarf mehr sahen, merkten sie sehr wohl, dass das aelteste anwesende Familienmitglied gerade mal 6 Jahre alt war.</div>
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Und die Bemerkung von Nummer 3, dass das doch ok sei, dass waere bei uns oefter so, hat auch nicht geholfen und so hat die Feuerwehr die Social Services informiert, die dann auch brav gleich 2 Mitarbeiter entsandt haben.</div>
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Nun bin ich dummerweise ueberaus empfindlich, was externes Einmischen in meine Familie betrifft. Was sich dadurch zeigte, dass ich die zwei Damen nach den ersten Belehrungen "Kinder unter 14 Jahren darf man auf keinen Fall alleine in der Wohnung lassen" hochkant hinauswarf.</div>
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Unter 14 Jahren? In was fuer einer Welt leben die denn? Oder sind die Kinder heutzutage so unselbstaendig?</div>
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Wie auch immer - das gab dann dummerweise eine gerichtliche Anordnung, dass ich die Damen zu empfangen habe, wann immer diese das fuer richtig halten.</div>
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Diese Anordnung hat mein Anwalt binnen eines Tages durch die naechste Instanz verhindert.</div>
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Daraufhin kamen die Damen aber trotzdem, weswegen ich mit einer einstweiligen Verfuegung die Social Services gestoppt habe.</div>
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Die naechste gerichtliche Anordnung liess nicht lange auf sich warten - diesmal so formuliert, dass sie nicht angreifbar war.</div>
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Das waere sicherlich noch eine Weile so weitergegangen. Gluecklicherweise haben wir aber in der Nachbarschaft einen MP wohnen, dem ich schonmal geholfen habe, seinen Garten auszumisten. Der hat dann die ganze Sache insoweit beruhigt, dass wir nur ein Gespraech mit den Social Services hatten, unter Fuehrung eines Mediators, der danach noch kurz laenger blieb und mir zu meiner wohlorganisierten Familie gratuliert hat...</div>
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Ich weiss, ich war im Unrecht. Klar hat das Ereignis gezeigt, dass Kids mit 6 Jahren noch nicht einen Haushalt managen koennen. Aber es geht anders nicht bei uns. Wenn ich mit den Maedels joggen moechte - und das geniessen die so sehr - kann ich nicht jedesmal einen Babysitter anheuern. Und es gibt genug andere Anlaesse, bei denen die einen oder anderen Kids mal eine Weile alleine sind bei uns.</div>
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Und auch, wenn unser Leben manchmal chaotisch anmutet, haben wir doch alles recht gut im Griff.</div>
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Und trotz allem bin ich super stolz auf meinen kleinen Nummer 3, dass er das Unglueck ganz alleine in den Griff bekommen hat!</div>
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Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com12tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-87210592197324889332016-03-13T07:30:00.000-07:002016-03-13T07:30:36.711-07:00Just breadWenn ich auch vieles mag an England - eines aber doch nicht: das englische Brot.<br />
<br />
Und da wir ja sowieso alles selber machen, backen wir natuerlich auch unser eigenes Brot. Seit Januar ganz professionell, denn ich habe uns einen "commercial convection oven" gekauft. Unsere Kueche sieht eh schon fast aus wie eine Restaurantkueche, da kommt es auf den Ofen auch nicht mehr an - Platz haben wir zum Glueck genug.<br />
<br />
In den Ofen bringe ich jetzt 12 ein-Kilo-Brote auf einmal rein - und da bei uns locker 1-2 Brote am Tag verschlungen werden, kann ich nun endlich einen Wochenvorrat auf einmal backen.<br />
<br />
Die Kinder fanden den Ofen anfangs auch toll, bis ihnen bewusst wurde, dass wir natuerlich auch das Brotbacken in teamwork machen. Und da ich ein Verfechter von handgeknetetem Teig bin, kneten jetzt Nummer 1-4 regelmaessig mit mir zusammen am Samstagmorgen Brotteig.<br />
<br />
Nummer 5 und 6 ueberwachen das ganze und stehen hilfreich im Weg und spielen im Mehl. Nummer 7 kann nun schon fast alleine laufen - haelt sich aber an allem fest und zieht somit doch immer wieder einiges vom Tisch runter.<br />
<br />
Also optimale Bedingungen fuer perfektes Brot. Mal davon abgesehen, dass man solches Brot, wie wir es backen, maximal in Spezialbaeckereien in London bekommt, spart man mit selber gebackenem Brot eine Menge Geld. Da ich Mehl direkt bei der Getreidemuehle in 20 kg Saecken kaufe und den Rest der Zutaen im Grossmarkt, kostet mich ein Laib Brot (ca. 1 kg) inkl. Energie nicht einmal 50 Pence - eher noch deutlich drunter. Bei 10-12 Laib Brot pro Woche sparen wir da rund 30 Pfund, wuerde ich sagen.<br />
<br />
Mal davon abgesehen, dass es fantastisch schmeckt. Wir backen so, dass wir die ganze Woche gutes Brot haben ohne viel einzufrieren (nur wenn was uebrigbleibt, wandert das fuer ein paar Tage in den Freezer). Fuer den ersten Tag gibt es z.B. Baguette oder Ciabatta, manchmal auch Brezeln. Fuer den zweiten Tag machen wir ein schoenes Weissbrot, oder Bagels oder auch mal ein "fettes Brot" wie wir sagen - sowas wie Brioche z.B. Der 3. und 4. Tag ist perfekt fuer ein schoenes Zwiebelbrot oder auch ein Roggenmischbrot. Am 5. Tag kann man noch wunderbar ein reines Roggenbrot essen und am 6. oder 7. Tag ist Pumpernickel immer noch prima zu geniessen. Hach - Roggenbrot mit selber geraeuchertem Lachs. Das ist einfach nicht zu ueberbieten...<br />
<br />
Wir fangen schon am Donnerstag an, den einen oder anderen Sauerteig zu aktivieren (habe immer 2 Weizensauerteige und einen Roggensauerteig da). Am Freitag werden die diversen Starter gemacht - das gibt dann reichlich Geschmack fuer die Brote, wenn man zwei Tage vorher fermentiert. Auch am Freitag machen wir z.B. schon die Brezeln soweit fertig, dass sie nur noch im Kuehlschrank gehen muessen und dann gleich Samstagmorgens als erstes gebacken werden.<br />
<br />
Und dann sind die Kinder auch schon wieder versoehnt mit mir, wenn sie zwischen dem Teigkneten, Zwiebeln schneiden, Brot-Bannetons vorbereiten ganz frische, noch warme Brezeln mit Butter bekommen, dazu ein riesen Glas Milch - so kann der Samstag beginnen...<br />
<br />
Nun backen wir aber nicht nur fuer uns, sondern inzwischen auch fuer etliche Nachbarn. Deswegen kommen wir inzwischen lange nicht mehr mit einer Ladung Ofen aus, sondern sind inzwischen bei 3 Ofenladungen pro Samstag angekommen. Das bedeutet also, dass wir an einem Samstagvormittag doch so rund 30-40 Brote backen.<br />
<br />
Das mir den Nachbarn kam durch die Eier, die wir verkaufen. Zur Zeit legen unsere Huehner schon rund 3 Dutzend Eier am Tag und die holen sich die Leute immer Samstags bei uns ab. 6 organic eggs fuer 1 Pfund - und die Eier schmecken einfach viel besser als die aus dem Supermarkt - das haben die Leute hier zu schaetzen gelernt. Und weil es dann immer so lecker nach frischem Brot riecht, haben halt immer mehr Leute nachgefragt und somit verkaufen wir nun auch Brot. 3 Pfund fuer ein 1 kg Brot und 5 Pfund fuer ein 2 kg Brot. Ist immer noch spottbillig - in London wuerde man fuer die Qualitaet locker das doppelte zahlen.<br />
<br />
Aber die Kids sind stolz, dass "ihre" Brote so guten Absatz finden und die Kinder lernen was fuer's Leben. Und wenn wir mal ganz ordinaere deutsche Broetchen machen (wir machen aber die aus dem Osten), dann gibt es schonmal einen Wettbewerb, wer beidhaendig (also mit jeder Hand eins) die meisten Broetchen rollen kann...<br />
<br />
Schwiegermama ist auch ganz begeistert - besonders von den Brezeln. Sie ist zur Zeit wieder da fuer eine Woche - nur so komme ich auch an einem Sonntagnachmittag zum schreiben. Und manchmal komme ich sogar zu mehr als 4 Stunden Schlaf pro Nacht! Sie ist eine echte Hilfe.<br />
Ohne meine Schweigermutter haette ich das letzte Jahr und besonders die Anfangszeit nicht ueberstanden. Anfangs war sie fast jede 2. Woche da - inzwischen noch rund einmal im Monat. Und Sie ist eine fantastische Schwiegermama! Nicht so, wie meine erste - die den Begriff "boese alte Hexe" gepraegt hat. Nein, sie ist zwar einerseits eine typische spanische Mama und kuemmert sich um alles, kann andererseits aber auch den Mund halten und mischt sich nicht ein, wenn es nicht gewuenscht ist.<br />
<br />
Nur die Kommunikation ist ein wenig schwierig, wenn sie da ist - allerdings nur fuer mich. Alle plappern dann munter auf spanisch und ich muss sehen, wo ich bleibe. Mein Spanisch ist nicht das allerbeste - und wenn ich auch noch viel verstehen, ist es dafuer aber umso schwieriger mit dem sprechen. Ich bekomm dann oft ein vorwurfsvolles "Papaaa" zu hoehren. Die haben's ja einfach, die koennen Englisch, Deutsch, Spanisch und Afrikaans perfekt.<br />
<br />Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-85006258202817344512016-03-02T02:15:00.001-08:002016-03-02T02:16:14.687-08:00PestbeulenNichts mehr zu essen da - kein Bier mehr.<br />
<br />
Nummer 1 und 3 und 4 haben die Pest. Schlimm. Die Beulen sind schon teilweise aufgeplatzt.<br />
<br />
Nummer 6 und 7 haben die Schwindsucht. Nummer 6 kann nicht mehr laufen, Nummer 7 hat es noch nie gelernt - und wird es auch nicht mehr lernen.<br />
<br />
Nummer 2 ist verletzt - grosse Wunde im Gesicht im Kampf um verschimmeltes Brot. Und abgemagert - wie alle. Und alle starren vor Schmutz. Hier waescht sich keiner. Nie.<br />
<br />
Und Nummer 5? Keine Ahnung. Sieht nach Pocken aus - grassieren jetzt auch schon die Pocken?<br />
<br />
Wir muessen trotzdem raus - nichts mehr zu essen. Ausserdem ist es nicht mehr auszuhalten in unserem "Heim": 3x5 Yards, kein Fenster, nur verschimmeltes Stroh zum schlafen. Und eine kleine Feuerstelle in der Ecke. Unser einziger Besitztum - und der wird massiv verteidigt - ist unser 2 Gallons Krug fuer das verwaesserte Bier.<br />
<br />
Wasser ist hier in London nicht geniessbar - wer das trinkt, macht es keine 2 Tage mehr. Und so trinkt jeder - auch Kinder - Bier.<br />
<br />
Ich bin noch gesund. Keine Ahnung warum.<br />
<br />
Draussen schwirren Rauschwaden durch die Gassen, die Guelle fliesst im Rinnsal direkt an unserem Haus vorbei. Hier spielten die Kinder manchmal. Als Sie noch gesund waren.<br />
<br />
Marodierende Gruppen streifen durch die Stadt - jeder hat Hunger. Jeder hat Durst. Nur der staerkste gewinnt.<br />
<br />
Die Pestleichen werden schon lagen nicht mehr abtransportiert. Zumindest nicht hier, da wo die Armen wohnen. Und das ist ja fast ganz London.<br />
<br />
1666 schreibt man. Hat der Priest zumindest gesagt. Das Jahr des Teufels, das Jahr der grossen Pest.<br />
<br />
...<br />
<br />
Ihr seht, ich schreibe wieder - munter und froehlich, dank der vielen tollen Kommentare - und Dank dem Anschiss von <a href="https://www.blogger.com/profile/05717274633353959507" target="_blank">hobelevanc</a>. Danke Euch allen!<br />
<br />
Ich bin richtig gut gelaunt - es war ein sehr guter Morgen. Mit dicken Buttermilk-Pancakes. Strahlender Sonnenschein draussen - normalerweise wuerde ich jetzt ein wenig raus gehen, mein Bein trainieren. Aber ich glaube, ich bin Euch einen Post schuldig. Einen lustigen, schoenen Post, wie oben schon angefangen.<br />
<br />
...<br />
<br />
1666, das Jahr des Teufels - die grosse Pest in London.<br />
<br />
Das war meine Vorgabe an Angel, als wir letztes Halloween unseren Familienausflug gemacht hatten.<br />
<br />
Jaja, ist aus dem Zeitrahmen gefallen, der Post - aber ich hatte Lust darauf heute. Ausserdem habe ich den Post schon im Oktober versprochen.<br />
<br />
Angel ist Maskenbildnerin fuer Film und Theater und war mir noch einen Gefallen schuldig. Und da meine Kids unbedingt zu Halloween was unternehmen wollten, dachte ich mir, ich fordere den Gefallen ein.<br />
<br />
Hier wollten wir hin (wer sich in England auskennt, weiss, wo das ist - ganz bekannt, aber ich habe es aus ungewohnter Perspektive fotografiert):<br />
<div style="text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPuwYNW6G9HzahgwbPxI44q-WhE3mTjlv3lpJa9mKV_oQ-9QYJ61W8cYuwZXCzQV2XKU7j45XysGclVofzEvTGyO-a_LSGP7CWsAj2q2Xsd5xqtT_yXVjKUgneAsouPiYvsWNKY6oozpqc/s1600/IMG_0938.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="263" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPuwYNW6G9HzahgwbPxI44q-WhE3mTjlv3lpJa9mKV_oQ-9QYJ61W8cYuwZXCzQV2XKU7j45XysGclVofzEvTGyO-a_LSGP7CWsAj2q2Xsd5xqtT_yXVjKUgneAsouPiYvsWNKY6oozpqc/s400/IMG_0938.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
Noch nicht erkannt? Jetzt aber:<br />
<div style="text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhu1ZHUc1TS_ZEF8cUdQzPI9SG2te5rfKAFWhRUyLGbRs_4MYgaNMflZpvkE5OqGOHQ9on1ji9ERMOqhFg6TXqHCbw0qA78jdAy1DawhLlkko9wlxFOF-7NXvKfZ_Fz1hraODCHNp0o0qJx/s1600/IMG_0797.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhu1ZHUc1TS_ZEF8cUdQzPI9SG2te5rfKAFWhRUyLGbRs_4MYgaNMflZpvkE5OqGOHQ9on1ji9ERMOqhFg6TXqHCbw0qA78jdAy1DawhLlkko9wlxFOF-7NXvKfZ_Fz1hraODCHNp0o0qJx/s400/IMG_0797.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
Ja genau - dort wollten wir hin. Die haben eine ganze Woche Halloween-Event und jede Menge fuer Kids vorbereitet. auch ein Kostuem-Wettbewerb, aber das war klar, dass wir den nicht mitmachen - unfair den anderen gegenueber.<br />
<br />
Angel kam schon morgens um 7 - ich hab komplettes englisches Fruehstueck versprochen.<br />
<br />
Um 7 klingelt es also bei uns - und ich schau ganz verschlafen um mich. Keiner wach - kein Kind in meinem Bett, keiner quaengelt. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich in den letzten 10 Jahren bis um 7 Uhr morgens geschlafen habe. Aber ausgerechnet heute. Ich wollte fit sein fuer Angel - frisch geduscht, rasiert, deodoriert - von den 50 Jahren eben ein paar abschuetteln.<br />
<br />
So steh ich also dann vor ihr an der Haustuer. Nur ein Handtuch um die Hueften (ich schlafe "frei"), verstrubbelte Haare, unrasiert und verschlafen.<br />
<br />
Hat ja mal wieder prima geklappt. Angel lacht aus ganzem Herzen und kommt rein.<br />
<br />
Ich mach nur die Kaffeemaschine an und geh erstmal ins Bad. Das zwischenzeitliche Chaos oben ignoriere ich - irgendwer wird sich schon um die Kids kuemmern.<br />
<br />
Eine Viertelstunde spaeter - und jetzt perfekt frisch - komm ich nach oben und Angel versucht, dem Chaos Herr zu werden. Es bleibt aber beim Versuch. Ich schick sie wieder runter - sie soll sich einen Kaffee nehmen.<br />
<br />
Wieder eine Viertelstunde spaeter sind wir alle unten und es wird Fruehstueck gemacht:<br />
Heute haben wir Hunger und so gibt's erstmal 25 Eier in die Paellapfanne - das macht Nummer 2. Ich haue selber gemachte Wuerstchen und selbergeraeucherten Speck in die Pfanne. Nummer 1 ist fuer die Hash browns zustaendig (auch selber gemacht) und Nummer 3 macht die Bohnen (natuerlich selber gemacht - nach einen Rezept von Tom Kerridge - einfach nur genial, machen wir immer auf Vorrat). Nebenbei schnippele ich noch ein paar Pilze und hau die auch in die Pfanne.<br />
<br />
30 Minuten spaeter geht's uns allen richtig gut - so ein gutes selber gemachtes englisches Fruehstueck toppt einfach alles. Nicht den Mist aus dem Supermarket oder den meisten Pubs - das ist meist eklig...<br />
<br />
Angel hat einen grossen Koffer aus dem Theaterfundus mitgebracht und die Kids werden angezogen. Alte Lumpen, vor Dreck starrend. Selbst meine Kids, die einiges gewoehnt sind, schlucken erstmal schwer.<br />
<br />
Wir machen also Geschichte lebendig. So waert Ihr damals rumgelaufen, vor ziemlich genau 350 Jahren. und Ihr haettet nicht die lange Unterwaesche drunter gehabt, die Daddy Euch heute spendiert, meint Angel. Angel weiss viel ueber englische Geschichte und erzaehlt waehrend dem Schminken von der damaligen Zeit.<br />
<br />
Schlimm war das in London - unvorstellbar schlimm. Auch ich hab noch viel gelernt - insbesondere darueber, wie die Leute damals gehaust haben.<br />
<br />
Die Kids bekommen erstmal eine Grundschicht Schmutz ins Gesicht und auf die Haende. Nie waschen - ein faszinierendes Konzept fuer die Kids. Ich winke ab - keine Chance!<br />
<br />
Dann kommen die Pestbeulen, die Geschwuere, die Wunden. Am meisten fasziniert mich, wie Angel Nummer 6 und 7 schwindsuechtig macht. Trotz Schmutz blass wie der Tod, dunkle schwarze Ringe unter den Augen plus rote Raender. Ich bin kurz dafuer den Notarztwagen fuer Nummer 7 zu holen.<br />
<br />
Die Kids schauen sich im Spiegel an - zuerst sind sie ernsthaft entsetzt. Darueber, wie schlimm es damals fuer die Menschen war. Dann sind sie begeistert ueber die Schminke. Nummer 1 und 2 bekommen noch Peruecken ueber. Kurze fransige Haare voller Asche und Dreck. Die anderen bekommen Muetzen auf.<br />
<br />
Bin ich froh, dass wir entschieden haben, dass die Erwachsenen nicht mitmachen...<br />
<br />
Also auf in den Bus und los geht's - Angel kommt auch mit. Den Spass laesst sie sich nicht entgehen, meint sie.<br />
<br />
Und der Spass faengt schon auf dem Parkplatz an. Die Leute erschrecken regelrecht, wenn sie uns sehen. Und an der Kasse meint der aeltere Herr, dass er ja schon viel gesehen haette...<br />
<br />
Zum Glueck ist prima Wetter und die Kids amuesieren sich praechtig. Der Weg zum Schloss ist toll - ein richtig schoener englischer Park und ueberall sind kleine Dinge, die die Kids machen koennen. Hauptsaechlich gruselige Dinge entdecken und Punkte sammeln fuer irgendein Spiel.<br />
<br />
Ins Schloss selber gehen wir nicht, sondern weiter zu den Spielplaetzen, wo auch die grossen Halloween-Veranstaltungen stattfinden. Aber erstmal zum Spielplatz. Meine Kids lieben Spielplaetze und haben so ihre ganz eigene Art, wie sie einen Spielplatz "betreten".<br />
<br />
Ich kenn das ja schon, aber Angel noch nicht - bin ja mal gespannt.<br />
<br />
Und wir werden nicht enttauescht!. Nummer 1 schnappt sich den Kinderwagen, Nummer 2 zerrt Nummer 6 hinter sich her und alle stuermen schreiend auf den Spielplatz zu und in den Spielplatz rein.<br />
<br />
Das ist an sich schon immer eine Show - heute aber, mit der Schminke und den Lumpen ist das der Hammer. Mit tun die anderen Kinder richtig leid - die entweder nur mit offenem Mund dastehen und kaum begreifen was passiert - oder die schreiend zu Mama rennen. Oje, das wird wieder die eine oder andere Diskussion geben...<br />
<br />
Nicht das meine Kinder irgendwie die anderen Kinder belaestigen oder aergern - nein, sowas machen die nie, damit sind sie genug mit sich selber beschaeftigt. Aber die Wucht, mit der die 7 den Spielplatz einnehmen, ist schon faszinierend.<br />
<br />
Natuerlich passiert wieder was - Nummer 1 ist zu uebermuetig und so kippt der Kinderwagen um und Nummer 7 purzelt raus in den Dreck. Volle 5 Sekunden absolute Stille, dann kraeht der Kleine los, aber wie.<br />
<br />
Nummer 1 ist sehr schuldbewusst und betuttelt den Kleinen. "N<span class="hps">iks gebeur</span>" - also "nix passiert" ruft sie rueber - frag nicht, warum ausgerechnet in Africaans.<br />
<br />
Spielplatz ist prima, da braucht man sich um die Kleinen nicht kuemmern. Wir gehen also ins Café nebenan - die haben hier sogar ein Café am Spielplatz. Angel und ich sitzen also da, trinken unseren Kaffee und schauen den Kids zu. Der Spielplatz ist deutlich leerer geworden - weiss gar nicht warum...<br />
<br />
Spaeter gehen wir noch zu den anderen Veranstaltungen und schauen uns auch den Verkleidungswettbewerb an. Da haben sich einige wirklich Muehe gegeben und es sind tolle Kostueme dabei - wir nehmen trotzdem nicht teil. Wir haben Freude genug und warum sollen wir anderen die Freude verderben?<br />
<br />
Dann gibt's erstmal Picknick - nur ein paar Brote und Salate und Saft. Aber das ist so schnell weg, das glaubt man nicht. Keine Chance, dass ich satt werde - aber es sei den Kids gegoennt.<br />
<br />
Angel amuesiert sich praechtig und hier hat's angefangen mit uns. Dazu aber irgendwann mal mehr.<br />
<br />
Es war ein schoener Tag und auf der Rueckfahrt schlafen fast alle.<br />
<br />
Das war Halloween mit dem Rudel.<br />
<br />Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-89017384134487675322016-02-28T02:16:00.003-08:002016-02-29T09:17:41.727-08:00Brief an die TrollsLiebe Trolls,<br />
<br />
Sie haben gewonnen, ich hoere auf mit dem Blog.<br />
<br />
<i><span style="color: #990000;">Ergaenzung vom 29.2.: Nein - ich hoere doch nicht auf. So viel positive Resonanz, ich war echt erstaunt! Und so viele haben gesagt, ich soll nicht aufgeben (Hab sogar einen boesen Anschiss bekommen...)! Also bald wieder mehr hier von Nummer 1 bis 7.</span></i><br />
<br />
Ist es das, was Sie bezwecken? Nein - ich glaube nicht.<br />
<br />
Ich denke, Trolle koennen ohne Blogs nicht leben - Sie sind die Parasiten des Internets und leben von der Schreibkunst der anderen.<br />
<br />
Denn schreiben koennen Sie (also Sie alle Trolls aus meinem Blog) leider nicht so gut. Hier mal zwei Beispiele (Originalkopie):<br />
<br />
<i>"du spilst dich aber ganz schön auf mit deinen kindern. dnkst wohl du hast als einzigster leid im eben. mein alter die voze hat mich mit den 2 gören sitzen lassen das sind highneed kinder da kannst du mit deinen sieben einpacken. solzialamt und alles und du hast kohle zum abwinken. arschloch"</i><br />
<i><br /></i>
<i>"Mann Alter glaubst du wirklich deine Kacke will jemand lesen? Ist doch aus den Fingern gesaugt lass es einfach bleiben. ich tu mir die Kacke schon ne ganze weile an aber ich ertrags nicht mehr"</i><br />
<br />
Nein - sie, die Trolle, brauchen den Intellekt der anderen. Und den ersten Kommentar nehm ich einfach nicht ab. Wer solche Probleme hat, der schimpft nicht ueber die Probleme der anderen. Der schimpft ueber den Staat ueber den "Alten". High-Need-Kinder? Jedes Kind ist ein High-Need-Kind in meinen Augen - jedes Kind ist nur einfach anders als alle anderen Kinder.<br />
<br />
Und da ich aufhoere mit meinem Blog, haben Sie leider doch verloren. Nichts mehr zum Aufregen - nichts spannendes mehr - weil dem zweiten Kommentator war es wohl doch nicht zu langweilig sich die Sache "eine ganze Weile" anzutun.<br />
<br />
Verlierer! Ihr seid die Verlierer!<br />
<br />
Aber leider ich auch. Weil: es hat sehr wehgetan. Nicht die beiden bloeden Kommentare oben. Aber es gab andere, die haben richtig schwer verletzt.<br />
<br />
Und es hatte gutgetan, hier zu schreiben. Manchmal war es wirklich befreiend, es jemandem zu erzaehlen.<br />
<br />
Wollen Sie das? Wollen Sie Menschen so starkt verletzten? Oder ist das eher unabsichtlich? Ein Kollateralschaden eben, um sich selber darzustellen als Richter ueber den Blog?<br />
<br />
Denken! Einfach mal ernsthaft darueber nachdenken, was man macht.<br />
<br />
Ja - Sie haben es bestimmt nicht einfach. Darf ich raten? Kaum oder keine sozialen Kontakte? Leben vom Sozialamt? Bude ist schon Monate nicht mehr aufgeraeumt? Geht auch schwer nach dem taeglichen Kater, der immer schlimmer wird vom billig Fusel. Lebenspartner? Fehlanzeige. Schon seit Jahren weggelaufen. Einsam und alleine? Scheisse, zugegeben. Aber kein Grund, andere Menschen zu verletzen. Hilfe suchen, dass ist angebracht. Und die gibt es in D zur genuege. Also einfach mal aufraffen. Bude aufraeumen, raus gehen, Alkohol reduzieren. Hilfe suchen.<br />
<br />
Soweit dazu. Nun zu den vielen lieben Menschen, die auf meinem letzten Blogpost kommentiert haben und die vielen Mails, die ich privat erhalten haben.<br />
<br />
Meinen allertiefsten und herzlichen Dank. Ich wusste ja gar nicht...<br />
<br />
Sorry, ich bin nicht gross in Statistiken und habe es komplett unterschaetzt, wie viele Menschen inzwischen bei mir lesen. Und wie viele mir jetzt Bestaetigung und Anerkennung gegeben haben.<br />
<br />
Ich weiss nicht, was ich weiter machen werde. Nummer 1 und 2 wissen ja, dass ich "was" ueber uns schreibe - selber lesen sie es nicht und ich soll auf "keinen Fall" etwas peinliches schreiben. Beide sind der Meinung ich solle mich nicht unterkriegen lassen und nicht aufhoeren.<br />
<br />
Und hab ich nicht erst in einem Kommentar geschrieben, dass ich meine Kids so erziehe, dass sie ihren Mann/Frau stehen? Und ich gebe beim ersten Shitstorm auf?<br />
<br />
Viele von Ihnen haben mich auch ermuntert weiterzumachen.<br />
<br />
Ich weiss es aber ehrlich gesagt nicht. Ich lasse den Blog einmal offen und denke eine Weile darueber nach - waehrenddessen ich in mein schoenes neues Buch schreibe. Das geht uebrigens prima, weil schnell mal abends im Bett was geschrieben ist. Scheint aber was anderes als der Blog zu werden - was, werde ich sehen.<br />
<br />
Sollte ich mich eventuell doch entscheiden, hier weiterzuschreiben wuerde ich mir zwei Dinge wuenschen.<br />
<br />
1. And die Trolle: Muss es sein? Es tut wirklich oft sehr weh! Hoert bitte auf damit.<br />
2. An die "stillen" Leser: Auch Eure Meinung interessiert mich! Schreibt doch auch hin und wieder mal, was Ihr ueber einen Blogpost oder ein Thema denkt. Das ist eine unglaubliche Motivation fuer den Schreiber (also zumindest fuer mich) und vielleicht ein Gegenpol, der es ermoeglicht, solche Shitstorms einigermassen heil zu ueberstehen...<br />
<br />
Falls ich mich aber dagegen entscheide, hier wieder zu schreiben, wird der Blog irgendwann verschwinden. Nochmals vielen Dank an diejenigen, die es betrifft.Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com22tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-22979085713158326812016-02-25T07:34:00.002-08:002016-02-25T07:34:33.227-08:00und Schluss istVor ein paar Tagen ging es hier los. Irgendwas ist mit meinem Blog passiert - irgendwoher kamen ploetzlich viel mehr Kommentare und Mails als sonst - aber was fuer welche...<br />
<br />
Deshalb erstmal die Moderationsfunktion aktiviert und alles haessliche und laecherliche entfernt.<br />
<br />
Und jetzt hab ich mich entschieden, aufzuhören. Ich brauch das nicht, mich beleidigen und beschimpfen zu lassen. Klar war mir bewusst, das es im Netz solche Leute gibt, allerdings dachte ich, dass mein Blog thematisch dazu nicht viel hergibt, da so gut wie gar nicht politisch und inhaltlich sensibel.<br />
<br />
Falsch gedacht.<br />
<br />
Die erste Mail, nur ein Wort: "Niggerhasser". Häh? Wie jetzt? Ich?<br />
<br />
Ein paar Mails spaeter kritisiert mich jemand, weil ich wohl ein "Negerliebhaber" sei. ????<br />
<br />
Dazwischen alles von "Rabenvater" ueber "reicher Stinker" und - ja tatsaechlich - "Paedophiler"...<br />
<br />
5 Leute schreiben, dass Sie meinen Blog fuer erstunken und erlogen halten. Warum lest Ihr ihn dann? Surft doch einfach weiter. Oder hat's trotzdem gefallen? Auch wenn es nur erfundene Kurzgeschichten gewesen sein sollten? Wenn's dann aber eventuell doch war gewesen sein sollte - verletzt sowas dann nicht oder ist Euch das egal?<br />
<br />
Dar Hammer war aber, das mir jemand - am Todestag von IHR - vorgeworfen hat, ich haette sie ja selber umgebracht.<br />
<br />
Und der letzte hat doch tatsaechlich anhand der zeitlichen Daten im Blog (und anscheinend erfolgreicher Recherche) meine Identitaet festgestellt und versucht, meine Adresse zu posten.<br />
<br />
Woher das kommt? Keine Ahnung. Habe aber mal vor einiger Zeit auf der Suche nach Leuten mit aehnlichen Situationen in einem Forum mit einer jungen Dame recht deutlich ueber Erziehungsmassnahmen diskutiert. Daraufhin hatte ich in diesem Forum hasserfuellte Kommentare erhalten und mich schleunigst aus dem Foirum entfernt. Hat das eventuell einen - wie heisst das - "Shitstorm" erzeugt? Ich weiss es nicht...<br />
<br />
Was ich jetzt mache? Ich habe mir ein tolles, antikledergebundenes Buch gekauft. In das schreibe ich jetzt handschriftlich meine Erlebnisse auf. Ist ja fuer mich. Und fuer die Kinder.<br />
<br />
Ausserdem - um jetzt kitschig zu werden - hab ich mir vorgestern Abend den Film "Dances with Wolfes" reingezogen. Und so wie Lieutenant John J. Dunbar male ich auch schoene Bilder ins Buch - bin ja schliesslich Grafiker. Nicht von Indianern, sondern von tollen Kids. 7 an der Zahl. Und von Angel und meinem Vater, meiner Schwiegermutter und tollen Orten. und von mir. Hatte ich uebrigens irgendwann auch im Blog vor - hat sich jetzt erledigt.<br />
<br />
Einige nette Leser hatte ich und schoene und hilfreiche Kommentare hatte ich erhalten. Danke dafuer von ganzem Herzen.<br />
<br />
Und nicht boese sein, wenn ich bald nicht mehr bei Euch kommentiere. Eine Runde mache ich noch bei den "Netten" und dann kann mich das Internet erstmal fuer eine ganze Weile!<br />
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Euer Andy - ist uebrigens mein richtiger Name.Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com51tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-9685898159810881462016-02-15T03:53:00.001-08:002016-02-15T03:53:48.320-08:00KwameAls Kwame aufwacht, ist er voellig desorientiert. Er weiss nicht, wo er ist - es ist so still. Diese Stille kennt er nicht. Wenn er aufwacht, morgens meist vor 6 Uhr, dann ist das Leben um ihn herum in vollem Gang.<br />
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Die Kennedy Road (Slum in Durban) schlaeft nie.<br />
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Immer kommt jemand, immer geht jemand.<br />
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Heute ist es still. Und hell.<br />
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Ach ja, er ist im Krankenhaus. Sogar im Einzelzimmer. Aber nicht, weil er zu den Reichen gehoert - wahrscheinlich aber wegen der Handschellen an seinem rechten Handgelenk.<br />
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5 Jahre frueher.<br />
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Auf dem Land geht nichts, keine Perspektive. Die kleinen Felder von Kwames Familie bringen kaum das ein, was zum taeglichen Leben benoetigt wird. Seine beiden grossen Brueder sind schon in die Stadt gegangen, beide nach Cape Town.<br />
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Aber Cape Town ist kein Zuckerschlecken. Die Stadt mit der hoechsten Kriminalitaetsrate in ganz Afrika.<br />
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Kwame ist 20 Jahre alt. Er war sogar ein paar Jahre in der Schule, aber da bei der Feldarbeit viele Haende noetig sind, war er nicht oft in der Schule.<br />
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Dafuer aber oft bei der alten Tankstelle am Ortsrand, da wo die Jugendlichen sich treffen und auch mal ein Bier trinken. Und da, wo Hoffnung geschuert wird.<br />
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Einer hat gehoert, in Durban ist es viel besser als in Cape Town. Viele Reiche leben dort, viel Arbeit, gutes Klima...<br />
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Wieder im Krankenhaus. Sein Knie schmerzt immer noch sehr, das ganze rechte Bein ist in Gips. Sprechen geht auch nicht und schlucken tut noch hoellisch weh.<br />
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4 Jahre frueher.<br />
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Es ist vieles gut gegangen. Kwame hat Arbeit in Durban, hat ein eigenes Zimmer und kann Geld an seine Familie schicken. Nicht viel, aber mehr als die meisten, die in die Großstadt gezogen sind.<br />
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Auch wenn der alte weisse Mann mit den weissen Haaren jeden hier "Kaffer" nennt, ist er doch gar nicht so uebel. Er behandelt seine Leute gut und er zahlt nicht schlecht - was er so von den anderen in der Kneipe gehoert hat.<br />
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Angefangen hat er vor knapp einem Jahr hier, als Junge fuer alles. Abwaschen, Muell, Lager auffuellen, Putzen. Harte Arbeit. Aber jeder hier hat hart gearbeitet, auch der alte weisse Mann.<br />
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Jetzt hilft er schon aus beim Kochen manchmal. Der alte weisse Mann meinte, dass er sich gar nicht schlecht macht und vielleicht mal ein guter Koch aus ihm wird. Seine Mutter ist jedenfalls unglaublich stolz auf ihn.<br />
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Wieder im Krankenhaus - dann drei Wochen zurueck.<br />
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Er hat gehoert, dass der alte weisse Mann mit den weissen Haaren gestorben ist. Ein wenig Wehmut erinnert ihn zurueck an die zwei Jahre in der Kueche des Restaurants. Aber nicht allzu viel. Hat ihn der weisse Mann nicht einfach so rausgeworfen? Das ist jetzt die Strafe dafuer. Naja, einfach so hat er ihn auch nicht rausgeworfen...<br />
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Seit einer Woche nun streift Kwame immer mal wieder um das Haus des alten weissen Mannes herum. Er kennt inzwischen den Rhythmus des Wachteams in der Gegend. Und er weiss, wo er sich verbergen kann, wo er nicht gesehen wird. Hier in dieser Gegend darf er nicht entdeckt werden. Nicht so einer wie er, aus dem Slums.<br />
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So ein riesiges Grundstueck! Und Kwame lebt im Slum, mit 3 anderen Maennern in einem stinkenden Raum ohne Licht, ohne Fenster, ohne Wasser. Nicht mehr lange...<br />
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Wieder im Krankenhaus. Kleine Maedchen. Wegen 2 kleinen Maedchen liegt er jetzt hier.<br />
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3 Jahre frueher. Alkohol trinkt Kwame inzwischen wie Wasser. Jeder hier trinkt Alkohol. Geld schickt er schon lange keines mehr nach Hause. Seit er jeden Tag in der Kneipe ist - meist in den fruehen Morgenstunden nach der Abendschicht in der Kueche.<br />
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Heute aber ist Kwame richtig sauer! Der alte weisse Mann hat ihm gesagt, wenn er weiter so unpuenktlich ist und weiter so unmotiviert, dann geht das nicht mehr lange gut. Was will der alte Mann denn? Soll er sich noch mehr abschuften in der Kueche? Klar verdient er inzwischen mehr als frueher, mehr als seine beiden Brueder in Cape Town zusammen. Trotzdem kann er nicht mal mehr Geld zu seiner Mutter schicken!<br />
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Aber gleich kommt der duenne Kerl mit dem Anzug, der jeden Abend fuer eine Zeit vor der Kneipe wartet und seine Kunden bedient. Heute wird sich Kwame auch von ihm bedienen lassen!<br />
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Dreimal hat sich Kwame an diesem Abend bedienen lassen. Das Crack ist nicht so teuer und es ist guuuuut. Die Welt ist soweit weg von Kwame! Warum hat er das nicht schon frueher probiert?<br />
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Wieder im Krankenhaus. Ein Anwalt war da - billiger Anzug und gestunken hat er auch noch. Naja, weniger als Kwame wahrscheinlich, bevor er ins Krankenhaus gekommen war. Mindestens 5 Jahre, meinte der Anwalt. Und das sei sehr optimistisch.<br />
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Optimistisch war Kwame in letzter Zeit nur ein einziges Mal. Vor einer Woche. Als er beschloss, in das Haus von dem toten alten weissen Mann einzubrechen. Dann wird sich sein Leben aendern, dachte er. Dann zahlt er erstmal seine Schulden bei dem duerren Kerl mit Anzug, sucht sich eine Wohnung und eine ordentliche Arbeit. Oder er verkauft auch Crack. Weil mit Arbeit sieht es auch nicht mehr so gut aus in Durban - immer mehr junge Leute aus dem Land kommen in die Stadt.<br />
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3 Jahre frueher. Der alte weisse Mann hat ihn rausgeworfen. Nur weil er einen Tag nicht zur Arbeit gekommen ist. Was soll er jetzt machen? Wie soll er das Crack bezahlen?<br />
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Wieder im Krankenhaus - dann zwei Tage zurueck.<br />
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Kwame beobachtet das Haus des alten weissen Mannes. Heute ist es soweit. 3 Uhr morgens und das Haus ist noch genauso still und dunkel wie vor 2 Wochen - wird wohl noch eine Weile leer stehen. Einsteigen, durchsuchen, Tasche voll machen, wieder raus. Easy peasy lemon squeezy.<br />
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...<br />
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Wir sind seit mehr als einer Woche in Suedafrika und haben uns schon gut eingewoehnt. Das Haus ist gross genug fuer uns alle und es ist tolles Wetter. Auch wenn der Anlass - der Tod meines Vaters vor 2 Monaten - nicht so schoen ist, so versuchen wir doch, eine gute Zeit zu haben.<br />
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Weihnachten ging auch glimpflich vorueber und wir unternehmen viel. Abends wird oft draussen gegrillt - meine Kids finden das klasse, waehrend ihre Freunde im kalten England frieren.<br />
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Wir gehen meistens frueh ins Bett und schlafen wie die Engel.<br />
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Nummer 2 ist so ein wenig ein Spezialfall. Schon als kleines Kind ist sie immer nachts ein paarmal aufgestanden und wollte was trinken. Macht sie natuerlich inzwischen lange alleine - meist nimmt sie nur ein paar Schluck Milch aus dem Kuehlschrank und legt sich dann wieder hin.<br />
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So auch heute Nacht. Nummer 2 steht auf, kennt sich aber noch nicht so gut aus und knallt erstmal gegen eine Kommode - natuerlich holt sie sich einen Rueffel von Nummer 1 ab, die im gleichen Zimmer schlaeft und dabei aufwacht.<br />
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Nummer 2 geh also runter in die Kueche - Licht macht sie nie an und barfuss ist sie absolut nicht zu hoeren.<br />
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So steht sie in der Kueche und trinkt im Dunkeln ihre Milch als ploetzlich jemand in die Kueche kommt. Sie sieht ihn nur als Kontur gegen das Fenster im Eingang - ein Baseballschlaeger im Anschlag. Offenbar sieht er sie im selben Moment und ruft aus Schreck irgendwas in einer Sprache, die Nummer 2 nicht versteht, deren Klang sie aber kennt - auf jeden Fall eine der Tribe-Sprachen.<br />
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"EINBRECHER" bruellt sie und wirft ihm die Milchflasche ins Gesicht. Gleichzeitig stuermt sie auf ihn zu und tritt ihm das Knie weg - im wahrsten Sinn des Wortes. Leider hat er da aber schon den Baseball-Schlaeger mit Wucht geschwungen und Nummer 2 kann den Schlag nur muehevoll mit dem Arm abwehren. Gleichzeitig weiss sie, dass der Arm kaputt ist.<br />
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Erstmal entwaffnen, denkt Nummer 2 und tritt nach dem Arm mit dem Baseballschlaeger. Der Einbrecher liegt inzwischen am Boden, ist aber noch lange nicht am Ende. Und so schafft er es noch, einen heftigen Schwung mit dem Schlaeger gegen die linke Seite von Nummer 2 zu landen.<br />
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Waehrend ich jetzt gerade erst so richtig aus dem Bett bin und noch wach werde, ist Nummer 1 inzwischen unten. Sie war noch wach von dem Krach mit der Kommode.<br />
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Nummer 1 fackelt nicht lange herum - das ist nicht ihre Art. Sie erkennt die Situation - ihre Schwester sieht nicht gut aus und liegt am Boden und ein kraeftiger junger Mann rappelt sich gerade wieder auf.<br />
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Nicht gerade karate-like aber "das hat sich so angeboten" nimmt sie den Kehlkopf des Einbrechers als Fussball und haut voll rein. Kehlkopf eingedrueckt ist eine unfeine Sache. Der Betroffene bekommt keine Luft mehr und geraet in absolute Panik. Schlaegt um sich und ist nicht zu beruhigen.<br />
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Nummer 1 weiss das vom Karate begleitenden medizinischen Training und haelt uns alle auf Abstand - Nummer 3 und 4 kommen gerade an. Ich bin sowieso bei Nummer 2 und versuche rauszufinden, was los ist. Arm gebrochen ist klar, aber irgendwas ist mit dem Oberbauch, linke Seite. Starke Schmerzen - nicht gut. Ich rufe 10111 (Polizei) und sicherheitshalber danach noch 10177 (Rettung).<br />
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Inzwischen ist der Einbrecher bewusstlos und Nummer eins drueckt den Kehlkopf ein wenig raus - Luft geht wieder durch, aber der Einbrecher bleibt bewusslos.<br />
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Polizei und Rettung kommen recht schnell und fast gleichzeitig. Nummer 2 wird erstversorgt aber jetzt schon ist klar, dass da was nicht in Ordung ist. Ich also mit ihr ins Krankenhaus - Polizei bleibt natuerlich erstmal hier und der Ex-Partner von meinem Vater im Restaurant wird auch bald mit Familie hier sein.<br />
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Der Armbruch ist zum Glueck nicht gefaehrlich - also keine Gefaesse zerstoert, aber die Milz ist gerissen und verliert sehr viel Blut. Notoperation startet nur wenige Minuten, nachdem im Utraschall die Diagnose klar war - nach den starken Schmerzen im Oberbauch und der Verhaertung wurde das schon vermutet.<br />
Endlos spaeter (ich habe kein Zeitgefuehl mehr) kommt der Arzt und gibt erstmal vorsichtig Entwarnung. Die Milz war zwar nicht mehr zu retten aber die Blutung ist gestoppt. Blutreserven waren vorhanden und obwohl sie sehr viel Blut verloren hat, sei sie erstmal stabil meinte er.<br />
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Das muss ein maechtiger Schlag gewesen sein - auch der auf den Arm. Den wollen sie jetzt richten. Sowas sieht er normalerweise bei ueberfahrenen Kindern, sagt er. Ich gratuliere ihm zu seiner Sensibilitaet und frage, wie es weitergeht. Es ist eine Drainage im Oberbauch, die Blut und andere Fluessigkeiten aufnimmt. Muss ein paar Tage drinbleiben und so lange bleibt sie auf der IS.<br />
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Natuerlich bin ich bei ihr als sie aufwacht. Sie schaut ganz gross und das erste was sie sagt war: "Haben wir ihn?"<br />
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Meine kleine Heldin, noch nicht mal ganz 8 Jahre alt.<br />
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Heute nachmittag kommt der Gips ab. Nummer 2 ist wieder fit und hat schon wieder mit leichtem Training angefangen. Nummer 1 ist unheimlich stolz auf "ihre" Nummer 2. Wie wir alle!<br />
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<br />Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-24509965330569905422016-02-09T06:16:00.002-08:002016-02-09T06:16:37.504-08:00Rest in peace, daddy!RIP, b<span class="hps">oere</span> <span class="hps">rassistiese</span>!<br />
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Mein Vater ist ja im November verstorben - hierzu schreibe ich heute mal was.<br />
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Ein Nachruf wird es nicht, ich hatte im August schon vieles ueber ihn geschrieben (<a href="http://dermitdenwoelfentanzt.blogspot.co.uk/2015/08/mein-vater-der-burische-rassist.html">burischer Rasist</a>).<br />
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Doch er fehlt uns. Obwohl er jahrelang nicht praesent war, waren die Wochen mit ihm letztes Jahr praegend fuer mein Rudel und mich. Letztendlich hat er sich ja doch entschieden, fuer uns da zu sein.<br />
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Die Zeit ueber Weihnachten in Suedafrika hat auch einiges dazu beigetragen, dass meine Kids ueber ihn gelernt hatten, auch wenn er da schon nicht mehr war. Ueber Ihre Wurzeln und so - wichtig, wie ich finde.<br />
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Die Beerdigung war richtig kurzfristig organisiert - auch in Ruecksicht auf meine kurze Zeit, die mir wegen der Kids zur Verfuegung stand. Es waren erstaunlich viele bei der Beerdigung - durch das Restaurant war er wohl doch sehr bekannt.<br />
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Sein Ex-Partner im Restaurant und dessen Familie haben sich stark engagiert und deshalb habe ich dann zu Weihnachten den Anteil meines Vaters am Restaurant an den Sohn des Ex-Partners verschenkt. Der leitet das Restaurant seit einige Zeit und ich weiss von meinem Vater, dass er den Anteil sowieso in einiger Zeit ueberschrieben haette.<br />
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Die Dankbarkeit war ueberwaeltigend - ich glaube, hier habe ich Freunde fuer immer gewonnen.<br />
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Das fantastische Grundstueck in Durban mit Villa und Blick aufs Meer gehoert nun offiziell mir und ich werde es auch erstmal behalten. Zum einen ist das fuer uns ein Stueck Erinnerung und eine fantastische Urlaubslocation. Zum anderen geht das Land ja gerade dramatisch den Bach runter (dank auch wegen dem unglaublich korrupten Zuma) und der Markt fuer Immobilien ist nicht gerade der beste momentan.<br />
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Mein Bankkonto ist nun ebenfalls gut gefuellt - unglaublich, was mein Vater mit dem Restaurant so an Geld gemacht hat.<br />
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Nein - ich bin immer noch kein Multimillionaer - aber ich kann doch etwas sicherer in die Zukunft blicken als noch vor 2 Monaten. Das Geld wird allerdings nicht sinnlos ausgegeben, sondern dient einerseits als Reserve fuer Notfaelle - falls also mein Einkommen zeitweise wegfallen sollte und andererseits als Ausbildungsgeld fuer meine 7 Kids.<br />
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Danke Daddy - auch wenn es so niemals von uns vorhergesehen oder gar gewuenscht war. Aber es nimmt eine sehr grosse Last von mir. Allerdings ersetzt durch die Frustration, das die Kids (und auch ich) Dich nicht mehr besser kennenlernen durften.<br />
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Einen Teil des Geldes habe ich allerdings schon investiert in eine Verstaerkung des Zauns ums Grundstueck (und der war jetzt schon massiv) und eine modernste Alarm- und Ueberwachungsanlage. Der Einbruch dort als wir da waren und die Beteuerungen aller Nachbarn und der Familie des Ex-Partners meines Vaters haben mich schnell davon ueberzeugt.<br />
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In den mid term holidays Ende Mai fliegen wir wieder runter und da passiert uns nix, definitiv!<br />
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RIP, b<span class="hps">oere</span> <span class="hps">rassistiese</span>!Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-32344306350782073392016-02-04T03:41:00.001-08:002016-02-04T03:41:19.915-08:00AusternSo langsam kehrt bei uns "Normalitaet" ein. Andere wuerden unsere Normalitaet mit "absolutem Chaos" beschreiben - aber wir moegen es so.<br />
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Alle sind wieder soweit fit - bis auf den Gips von Nummer2.<br />
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Und bevor ich nun ein paar Posts ueber die schlimmen Dinge der letzten Zeit verfasse, schreibe ich heute mal etwas leichtes.<br />
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Gestern und vorgestern war hier einfach super Wetter. Strahlender Sonnenschein, nicht allzu kalt, nur ein wenig Wind.<br />
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Die Kids haben davon allerdings nicht so viel, da die ja in Schule und Kindergarten untergebracht sind. Ich aber habe vorgestern einen langen Spaziergang ganz alleine gemacht und hab mich so richtig wohlgefuehlt.<br />
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Abends - nicht allzu spaet nach dem Abendessen habe ich beschlossen, mir einen Film zu genehmigen. Die Kids haben alle gespielt ausser Nummer 7, der es sich am meinem Arm gemuetlich gemacht hat.<br />
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"Les Choristes" sollte es sein (Die Kinder des Monsieur Mathieu). Ein wunderbarer franzoesischer Film mit tollen Stimmen. Original in franzoesisch mit englischen Untertiteln. Da die Kinder das ja nicht verstehen, hab ich meine Ruhe.<br />
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Dachte ich.<br />
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Da schon im Vorspann der tolle Chor singt, kam mein Rudel nach kurzer Zeit an - dann hatte ich 3 Kids auf mir, der Rest im Wohnzimmer verteilt.<br />
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Keinen hat's gestoert, dass sie nix verstehen und Nummer 1 und 2 koennen ja schon die Untertitel lesen. Nummer 3 kommt da noch nicht ganz mit, bei der Geschwindigkeit.<br />
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Crisps wollen Sie jetzt haben - also Chips heisst das auf deutsch - was wiederum Pommes auf englisch heist.<br />
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Crisps wollen die immer beim Fernsehen haben, zum Glueck schauen wir nicht so oft fern.<br />
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Crisps gibt's bei mir nur selbergemachte - ich also raus in die Kueche, Nummer 1 kommt mit. Friteuse anschmeissen, Kartoffeln schaelen, Kuechenmaschine fertigmachen.<br />
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Was fuer eine bloede Idee, das mit dem Film.<br />
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Chips sind fertig und wir schauen den Film weiter. Hat sich aber gelohnt, die Crisps sind lecker und ich habe sogar auch ein paar abbekommen - mit ein paar kleineren Schrammen an den Haenden - vom Kampf um die Crisps.<br />
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Film ist so schoen. Dann kommt die Szene, wo die Jungs so traurig aus dem Fesnter schauen, weil draussen strahlender Sonnenschein ist. Und Mathieu beschliesst, mit ihnen am naechsten Tag einen Ausflug zu machen. Was ihnen uebrigens das Leben rettet.<br />
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"Daddy!!" sagt Nummer 3. "Koennen wir auch morgen einen Ausflug machen? Ist doch so tolles Wetter..."<br />
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Das hat dann eine Lawine ausgeloest - alle wollten jetzt natuerlich einen Ausflug machen. Und da keiner bis zum WE warten kann - und ausserdem am WE schlechtes Wetter sein soll, hab ich gestern morgen den Kindergarten angerufen und alle Kids abgesagt und dann in der Schule die anderen Kinder krankgemeldet. Darmgrippe.<br />
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Jaja, ich weiss - sowas macht man nicht...<br />
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Also morgens die Kids alle eingepackt - wir fahren ans Meer. Ich habe ausgesucht und wollte das dann kombinieren mit ein paar tollen Austern - in einer kleinen Stadt am Meer, die beruehmt fuer ihre fantastischen Felsenaustern sind. Genau die richtige Jahreszeit dafuer.<br />
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Also alle gutgelaunt in den Bus und los ging es. Bald schon haben wir alles gesungen, was wir wussten und die Stimmung wurde immer besser.<br />
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Am Meer war es dann doch etwas kaelter und der Wind staerker - aber wir waren gut gekleidet und die Kleinen sind zum Glueck keine Mimosen. Raus gehen die bei jedem Wetter liebend gerne.<br />
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Erst war eine lange Wanderung am Strand geplant - mit dem Kinderwagen geht das sogar ganz gut, wenn man auf dem festen nassen Teil beim Wasser bleibt.<br />
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Die Kinder rennen und toben, sammeln Muscheln und Steine.<br />
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Nummer 6 steht mit den Gummistiefeln im Wasser, ihr werden von einer grossen Welle die Fuesse unterm Hintern weggezogen und sie klatscht voll ins eiskalte Wasser. Und schreit erbaermlich.<br />
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Hab sie dann gerettet - schnell alles ausgezogen, abgetrocknet und neue Sachen angezogen. Auf solche Faelle bin ich immer gut vorbereitet und sowas ringt mir maximal ein muedes Laecheln ab.<br />
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Den anderen Kids ringt es allerdings ein lautstarkes Lachen ab und sie amuesieren sich praechtig. Nicht so Nummer 6. Die ist jetzt richtig stinkig, weil alle ueber sie lachen und sie "silly Nummer 6" nennen.<br />
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Ist aber bald wieder in Ordnung und wir gehen so langsam zurueck. Ich schlage dann vor, dass wir was essen und alle sind hellauf begeistert.<br />
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Beim Fishmonger aendert sich die Begeisterung allerdings, da ich ein Dutzend Austern bestelle.<br />
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"Wie jetzt - Austern?" Fragt Nummer 1. "Ich esse keine Austern". Das wollte ich testen. War noch nie mit den Kids Austern essen und ich war echt gespannt, wer welche isst.<br />
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Als ich die erste in den Mund schiebe, meint Nummer 1, dass ich Sie nie nie nie wieder kuessen darf.<br />
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Nummer 2 isst allerdings eine Auster und mag sie. Und meine Jungs Nummer 3 und 4 essen auch welche. Nummer 5 mag nicht und die 2 Kleinen sind mir dafuer noch zu klein.<br />
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3 Dutzend haben wir genossen, waerend die anderen beleidigt daneben standen. Die sind hier zum Glueck richtig preiswert, da lokal - ein Dutzend gibt es hier fuer 7.50.<br />
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Danach sind wir natuerlich noch was richtiges essen gegangen - Fish & Chips. Das essen wir nicht so oft, weil das manchmal richtig grauselig schmeckt, mit altem Oel und matschigen Chips etc. Hier war's aber sehr lecker, ganz frischer Fisch und die Chips waren wirklich gut.<br />
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Nachtisch wollten die auch noch, also haben wir einen "Costas" aufgemischt und es gab jede Menge Brownies, Cookies, Shortbread, heisse Schokolade und Kaffee.<br />
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Ich glaube, nachdem wir wieder weg waren, haben die einerseits erstmal das Putz- und renovierteam bestellt und andererseits sich erstmal 10 Minuten in eine ruhige Ecke gesetzt. Wenn mein Rudel so richtig gute Laune hat, dann lassen sie das die Umgebung spueren. Es wurde auch merklich leerer, waerend unserer Anwesenheit. Unsere Bill duerfte aber wahrscheinlich die hoechste gewesen sein, die die in diesem Jahr hatten.<br />
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Noch einen kleinen Verdauungsspaziergang am Strand - Nummer 6 erwischt es auch dieses Mal mit einer Ladung Sand im Mund, als sie im Sand tobt. Sand im Mund mag sie nicht, weiss ich jetzt - und alle in 500 Meter Umkreis auch.<br />
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Ein richtig schooner Tag - die Kids hangen muede im Bus. Nummer 5 bis 7 schlafen.<br />
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Jetzt hoffe ich nur, dass dich mich heute in der Schule nicht verpetzen. Sonst kann es sein, dass die mir die "Social Services" auf den Hals jagen.Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-91983244034656372652016-01-07T06:50:00.000-08:002016-01-07T06:50:19.122-08:00UpdateMmh - so lange habe ich hier schon nicht mehr geschrieben - selbst auf Kommentare nicht mehr geantwortet. Tut mir aufrichtig leid - aber ich hatte absolut keinen Kopf und schon gar keine Zeit dafuer.<br />
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Noch sind wir in Suedafrika und ich schreibe wieder, wenn wir kommende Woche zurueck sind. Aber da mich doch der eine oder andere zum neuen Jahr angeschrieben hat, will ich heute ganz kurz einen Update geben.<br />
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Mein Vater ist Anfang November gestorben - kurz nach meinem letzten Post. Deswegen gab's auch keine Antworten auf die lieben Kommentare.<br />
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Schlaganfall. Einfach so.<br />
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Das war gar nicht gut fuer die Kids und fuer mich - noch weniger fuer meinen Dad, natuerlich. Und da ich der letzte direkte Verwandte (ausser den Kids) bin, musste ich natuerlich sofort runter fuer 3 Tage.<br />
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Ein Glueck nur, dass Schwiegermama da war und verlaengern konnte - anders waere das gar nicht gegangen.<br />
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Beerdigung konnte ich kurzfristig organisieren und sogar noch teilnehmen - bin ich froh, dass die Kids nicht dabei waren. Schon fuer mich war der Rhythmus der Beerdigungen in letzter Zeit eindeutig zu schnell.<br />
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Erstes Treffen mit dem Notar - bis kurz vor Weihnachten sollte alles klar sein.<br />
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War es dann auch. Wir sind alle am WE vor Weihnachten runtergeflogen, ich hab alles organisiert und wir haben die Feiertage dort verbracht.<br />
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Im Zusammenhang gesehen, war Weihnachten dann nicht so schlimm wie erwartet - aber trotzdem nicht schoen. Nummer 1 zehnter Geburtstag am 1. Januar war auch nicht der Brueller. Aber trotzdem haben wir viel gemacht, die Kinder haben einiges ueber Ihre Wurzeln gelernt und wir haben viel von der Region gesehen.<br />
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Wenn man dann denkt, es geht bergauf, dann kommt es aber noch schlimmer.<br />
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Nummer 2 liegt im Krankenhaus, nachdem ein Einbrecher sie mit dem Baseball-Schlaeger verpruegelt hat. Nummer 1 hat die Sache zwar geregelt, aber das war schon sehr heftig. Arm gebrochen, Milzriss etc. Sie wird am WE nicht mit zurueckfliegen koennen. Ich hole sie wahrscheinlich eine Woche spaeter ab - dann ist sie hoffentlich zu ihrem Geburtstag zu hause.<br />
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Zwischenzeitlich passt die Familie des Ex-Teilhabers des Restaurants meines Vaters auf - die organisieren eine 24-Stunden Beobachtung im Krankenhaus. Sie wird keine Sekunde aus den Augen gelassen.<br />
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Meine kurzzeitige Ueberlegung, mit Sack und Pack hierher zu ziehen, hat sich erledigt.<br />
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Nummer 4 liegt auch im Krankenhaus - akuter Blinddarm. Bei einem knapp 5-jaehrigen!!! Ich hab die Symptome natuerlich nicht erkannt - hab mich bei sowas immer auf SIE verlassen.<br />
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Aber wenigstens kommt er morgen raus - zu seinem 5. Geburtstag naechste Woche ist er auf jeden Fall wieder fit und er kann am WE mit zurueckfliegen. Ja - Januar ist Geburtstagsmonat bei uns...<br />
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Und das alles mit meinem nach wie vor nicht richtig verheilten Bein. Mir graut es vor 3 kurzfristig hintereinanderliegenden Langstreckenfluegen...<br />
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Ich schreibe ueber alles noch wesentlich ausfuehrlicher in den kommenden 1-2 Wochen...<br />
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Ach ja - Angel ist auch mit hier. Das mit ihrem Verlobten hatte sich erledigt - und wir haben irgendwas verkorkstes und beziehungsaehnliches angefangen. Keine Ahnung was draus wird. Die Kinder moegen sie aber bisher ist sie eher nette Bekannte als etwas anderes fuer sie. Wir werden sehen. Manchmal finde ich es toll, manchmal koennte ich weinen...<br />
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<br />Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-11417116381103070552015-11-02T05:27:00.002-08:002015-11-02T05:27:26.346-08:00SadnessEigentlich wollte ich als naechstes einen lustigen Post ueber unseren Halloween-Ausflug schreiben. Kommt auch noch, versprochen.<br />
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Aber gestern hat uns eine Kleinigkeit so gruendlich den Tag kaputt gemacht, dass ich darueber heute kurz schreibe.<br />
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Halloween ist vorbei und damit hat gestern das grosse Weihnachtswettrennen angefangen. Alles wird/ist weihnachtlich dekoriert, dabei haben wir hier in England zwischen 15 und 22 Grad - waermer als in Rom zur Zeit...<br />
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Und wir mussten Einkaufen in den Supermarkt. Kaufe da eigentlich nicht gerne ein - mag eher das kleine individuelle Einkaufen. Aber manchmal geht es eben nicht anders.<br />
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Also das Rudel in den Bus verfrachtet und ab ging's. Fuer Sonntag war es dann doch recht voll im Supermarkt aber wir sind gut durchgekommen. Auch hier im lokalen grossen Sainsburys ist schon voll auf Weihnachten umgeschaltet.<br />
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And der Kasse haben die sich eine nette Kleinigkeit fuer die Kids ueberlegt und jedes Kind bekommt einen kleinen Schoko-Weihnachtsmann. Klar soll das auf Weihnachten einstimmen und zum fruehen Weihnachtskaufen verfuehren, ich fand's trotzdem schoen.<br />
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Die Kinder auch zumindest fast alle. Ausser Nummer 7. Der hat da noch keinen Nerv dafuer.<br />
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Und Nummer 4.<br />
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Nummer 4 nimmt den Schokomann und knallt ihn quer durch den Supermarkt, ueber 3 Regale hinweg.<br />
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"I HATE CHRISTMAS! MAMI DIED AT CHRISTMAS" hat er so laut er konnte gebruellt und ist weinend zusammengebrochen.<br />
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Ich bin natuerlich sofort zu ihm und hab ihn auf den Arm genommen. Mir liefen die Traenen runter.<br />
<br />
Absolute Stille ringsum. Keine Kasse piept, kein Mensch sagt etwas. Ich schau mich um. Meine Kids stehen alle in Traenen.<br />
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Ein paar Leuten um uns rum laufen auch vereinzelte Traenen aus den Augen, wir werden angestarrt.<br />
<br />
So langsam verfliegt die Schockstarre, die Leute widmen sich wieder ihren Taetigkeiten. Nummer 1 kommt wieder zu sich und animiert die anderen Kids, die Sachen einzupacken.<br />
<br />
Ich kuemmere mich um Nummer 4, der einfach nur noch still weint. Er war seit IHREM Unfall nicht ansprechbar zu dem Thema. Er wollte nix hoeren und nix dazu sagen. Er hat einfach schweigend getrauert. Jetzt ist alles aus ihm herausgebrochen.<br />
<br />
Ich hab dann schnell gezahlt - die Kassiererin stand zum Glueck noch unter Schock und hat das einzig richtige gemacht: nix gesagt. Und wir sind raus und in unseren Bus. Mir graut vor Weihnachten.<br />
<br />
Spaeter hab ich mir Nummer 4 vorgenommen - ich hab lange und ausfuehlich mit ihm ueber Mami gesprochen, von ihr erzaehlt, von seiner Geburt erzaehlt und ihm ihren Tod erklaert. Er hat viel gefragt. Und er hat so sehr geweint und gesagt, dass er Mami so sehr vermisst.<br />
<br />
Er ist doch noch so klein - wird 5 im Januar. Wie soll er sowas verarbeiten? Wie soll er mit sowas leben? Aber immerhin spricht er jetzt darueber, vielleicht ist das ein gutes Zeichen.<br />
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Mir laufen beim Schreiben die Traenen wie ein Bach, kann kaum noch was sehen.<br />
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Ich muss mir was fuer Weihnachten einfallen lassen...Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-16692678550437704172015-10-28T06:29:00.003-07:002015-10-28T06:29:53.751-07:00ModelsBeziehungen schaden nur dem, der keine hat - heisst es doch so schoen. Mit ein paar Beziehungstricks werden meine beiden grossen Maedels vielleicht bald eine kleine Model-Karriere starten.<br />
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Dazu gleich mehr - hier ein kurzer Update, was zwischenzeitlich war.<br />
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Ich war eine Woche im Krankenhaus, nachdem sich meine Kettensaegenverletzung sehr verschlimmert hatte. Ich erspare hier die ekligen Details, nur so viel: Ich lebe noch, Bein ist noch dran, ich bin wieder zuhause und kann schon wieder mit Kruecken laufen.<br />
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Schwiegermama war da und hat den Laden geschmissen - mehr oder weniger.<br />
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Nummer 6 ist 2 geworden als ich im KH war. Kleine Party zuhause und im KH - nix besonderes.<br />
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Nummer 7 krabbelt nun in der ganzen Wohnung rum und man faellt dauernd ueber ihn. Besonders unangenehm, wenn man gerade mit Kruecken laeuft...<br />
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Waschmaschine ist kaputt - nach nur 3 Jahren! Jetzt haben wir was ordentliches gekauft, bei uns wird sowas schon stark beansprucht.<br />
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Spuelmaschine ist kaputt - nach 5 Jahren. Warum kommt sowas eigentlich immer auf einmal?<br />
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Aber zurueck zu den Models.<br />
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Ein grosses Modelabel in UK hat in der Schule ein Casting veranstaltet fuer 8 bis 12-jaehrige. Man sollte Fotos und eine kurze Beschreibung hochladen, dann wuerde fuer's Live-Casting ausgewaehlt.<br />
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Ok, warum nicht - meine Maedels waren Feuer und Flamme. Nummer 3 meinte, sowas sei was fuer Maedels und das macht er nicht. Mein Argument, dass die explizit auch Jungs suchen, liess er nicht gelten.<br />
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In die Vorauswahl kommen die garantiert, dachte ich mir - warum bin ich schliesslich Profifotograf. Also hab ich eine Freundin angerufen, die mich schon eine Weile bedraengt, weil sie erotische Fotos von sich fuer Ihren Verlobten haben will. Und weil Sie zufaelligerweise Maskenbildnerin ist, meinte ich, fuer eine kleine Gefaelligkeit (oder auch zwei) mache ich die Fotos.<br />
<br />
Dazu muss man wissen, dass Kinder in Katalogen oder Werbespots meist ungeschminkt aussehen - zumindest wenn es gut gemacht ist - in hochwertigen Sets werden aber auch die Kinder geschminkt.<br />
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Also kam sie - ich nenn sie mal Angel (sie ist auch einer) - eines freitagabends zu mir und wir haben ein paar Stunden fotografiert. Das Ergebnis war atemberaubend - scharf aber elegant an Pornografie vorbeigeschliddert - Ihr Verlobter wird sich nicht mehr einkriegen - vor allem, wenn er darueber nachdenkt, in welchen Posen sie vor mir lag - und danach noch bei mir uebernachtet hat.<br />
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Ist aber nix passiert - wirklich! Schliesslich ist Angel verlobt. Mir haette das nach dem Shooting allerdings nichts ausgemacht, ehrlich gesagt...<br />
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Am naechsten Morgen hat Sie dann Nummer 1 und Nummer 2 geschminkt.<br />
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Nummer 1 und 2 sind unterschiedlicher, wie es kaum sein kann.<br />
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Nummer 1 ist sehr dunkelhaarig mit einem schimmernden Braunstich. Schlankes Gesicht der Mama, die zwei Crinkles um den Mund von der Mama und der selbe leicht dunkle Teint.<br />
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Nummer 2 ist irgendwo zwischen strohblond und strassenkoeterblond, ebenfalls schlankes Gesicht, dafuer aber Gruebchen vom Papa und ganz heller Teint.<br />
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Beide Kids haben vor ueber einem Jahr die langen Haare aufgegeben - die machen sie angreifbar, haette der Karatelehrer gemeint. Wir haben aber einen tollen Friseur gefunden, der beiden Maedels eine tolle Kurzhaarfrisur verpasst hat. Gerade noch weiblich, aber provokant kurz.<br />
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Das Schminkergebnis war perfekt - auf Probefotos nicht zu sehen, aber der Effekt war da. Schnell (3 Stunden) 2 professionelle PDF-Fotobuecher erstellt und mit einer kurzen Beschreibung hochgeladen.<br />
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Dann kam mein Krankenhausaufenthalt und zwischenzeitlich die Bestaetigung, dass Beide zur Vorauswahl eingeladen sind, zusammen mit rund 30 anderen Maedels.<br />
<br />
Am Samstagvormittag war es dann soweit. Angel war nochmal da morgens und hat geschminkt und die Maedels haben sich in Schale geworfen. Offenbar war Schwiegermama mit den Maedels einkaufen. Wenn ich nun aber Kleidchen, Lackschuhe und sonstiges erwartet haette, waere ich aber schwer enttaeuscht worden. Aber ich kenn ja meine Beiden...<br />
<br />
Nummer 1 und 2 hatten beide eine ausgewaschene, hautenge Roehrenjeans an, die unten in einer Art Springerstiefel fuer Kids steckten und beide hatten eine zugegeben richtig geile Lederjacke an. Nummer 1 eine weisse und Nummer 2 eine schwarze, beide derselbe Schnitt.<br />
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Verdammt nochmal, Nummer 1 beginnt, tolle Konturen zu bekommen und Nummer 2 liegt nicht weit dahinter. Die sind doch erst knapp 10 und knapp 8. In ein paar Jahren kann ich unser Haus wahrscheinlich nur noch mit der Schrotflinte vor den Jungs verteidigen...<br />
<br />
Nummer 1 schnappt sich den alten Ghettoblaster und los gehts. Nachbarin passt auf das restliche Rudel auf, dass schaffe ich beim besten Willen nicht mit allen Kids auf so einer Veranstaltung.<br />
<br />
Das Casting - so hat man uns vorher mitgeteilt - wird in 3 Bereiche aufgeliedert. Fotosession und 2 Bewegungssessions - eine mit und eine ohne Musik. Musik konnte man auswaehlen zwischen einer Auswahl der Castingagentur oder eigener Musik. Heute am Samstag sind nur die Maedels dran, die Jungs kommen am Sonntag.<br />
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Ich war in der Vorbereitungszeit ja im KH und meine Maedels wollten nix verraten. Ich war also gespannt...<br />
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Wir kamen in der Schule an und wurden schon schwer gemustert. Sie anderen Maedels haben alle huebsche bis kitschige Kleider an. Vom rosa Pailletenkleid bis zum Frozen Queen Elsa Kostuem. Manche Maedels waren auch geschminkt, aber leider zu offensichtlich. Dann lieber gar nicht, wie viele andere Maedels.<br />
<br />
Wir sind dann doch eher aufgefallen, mit Springerstiefeln, Jeans und Lederjacken, vom Ghettoblaster mal ganz abgesehen.<br />
<br />
Die Fotosession war von vornherein gewonnen - das koennen die Maedels - oft trainiert.<br />
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Dann kam der Musikteil. Es ging hier nicht um Musik- oder Tanztalent, schrieb man uns vorher. Sondern nur darum, wie sich die Maedels bewegen vor der Kamera.<br />
<br />
Und das haben die Maedels alle wirklich nett gemacht - mehr oder weniger gekonnt, aber alle mit Engagement.<br />
<br />
Dann kamen meine dran. Die sind zusammen auf die Buehne gegangen und standen da mit ihrem Ghettoblaster vor dem Mikrofon. Der Showleiter meinte dann, sie haetten sich schon gewundert, dass keine Musik ausgesucht wurde - aber nun mit dem Ghettoblaster versteht er. Sie sollen sich mal kurz vorstellen und dann losmachen. 2 Minuten Zeit. <br />
<br />Die anderen Maedels haben sich schoen brav vorgestellt und ein wenig aus dem Leben erzaehlt, von Mama und Papa und dass sie mal spaeter Models werden wollen. Dann kamen mehr oder weniger lustige und nette Tanznummern.<br />
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Nummer 1 tritt vor das Mikrofon und sagt: "ich bin Nummer 1" - "und ich bin Nummer 2" sagt Nummer 2. Dann beide zusammen, aber richtig laut, dass der ganze Saal zusammenzuckt: "AND WE ROCK!!!"<br />
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Nummer 1 drueckt auf den Ghettoblaster, der - natuerlich in maximaler Lautstaerke - einen bekannten Rap spielt. Und dann legen die beiden eine einfache aber sehr gekonnte Streetdance-Nummer hin.<br />
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Dazu muss man wissen, dass die beiden bis vor etwas mehr als einem Jahr eine ganze Weile Streetdance gemacht hatten. Und das haben sie offenbar aufgefrischt. Beim Tanzen habe ich gesehen, dass Nummer 1 was blaues und Nummer 2 was pinkes unter der Lederjacke anhatten - mir schwante uebles...<br />
<br />
"Coole Nummer" meinte der Showleiter - und viele Eltern anderer Kinder hatten ploetzlich versteinerte Gesichter...<br />
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Nun kam die Bewegungsnummer ohne Musik. Entweder haben die Maedels Gymnastik gemacht oder sind wie auf dem Laufsteg ueber die Buehne marschiert.<br />
<br />
Meine beiden sind wieder zusammen auf die Buehne und haben erstmal synchron ihre Lederjacken ausgezogen und in die Ecke geworfen. Mein uebler Verdacht hatte sich bestaetigt. Beide hatten Feinripp-Unterhemden an - aermellose versteht sich - Nummer 1 in blau und Nummer 2 in pink. Ich hatte die irgendwann mal fuer den Garten gekauft...<br />
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Und das im prueden England. Mann oh mann...<br />
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Dann kam was, was die beiden richtig gut koennen - ein Karate-Showkampf. Inzwischen war es im Saal komplett still geworden, ausser die Kampfrufe meiner Maedels. Der Kameramann hat fasziniert draufgehalten.<br />
<br />
Nun ja, die wollten schliesslich sehen, ob die Maedels sich bewegen koennen. Und das konnten sie nun sehen.<br />
<br />
Ganz am Schluss holten die Maedels Ihre Lederjacken aus der Ecke, drapierten diese locker ueber eine Schulter und zogen sich Basecaps auf - Nummer 1 eine blaue und Nummer 2 eine pinke. Dann marschieren sie laessig und lachend von der Buehne...<br />
<br />
Nachher kam der Showleiter mit seinem Team zu uns und meinte, er haette ja schon viel gesehen, aber was ich da mit meinen Kids einstudiert haette, toppt alles. Ihm fiel dann die Kinnlade runter, als ich meinte, ich war im KH waehrend der Vorbereitungszeit. Seine Kollegin meinte, sie werden beide Maedels dem Modelabel vorschlagen und sie meinte, auch wenn noch einige Castings vor ihnen laegen: die Maedels seien genau das, was sie gesucht haetten. Ihr wiederum fiel die Kinnlade runter als ich meinte, ich haette nochmal 5 von der Sorte...<br />
<br />
Wir werden noch dieses Jahr von ihnen hoeren.<br />
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Und wir bekamen heute Mittag mit der Post einen Einkaufsgutschein dieses Modelables fuer sage und schreibe 500 Pfund...<br />
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Im naechsten Post schreibe ich von unserem Halloween-Schloss-Ausflug am Sonntag. Hier musste Angel nochmal zum Schminken ranhalten...Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-3609059684251737912015-09-29T05:29:00.005-07:002015-09-29T05:31:41.068-07:00Coq au vinNachdem ich ja gerade in den "blutigen" Themen drin bin, erzaehle ich doch mal von unserer letzten Schlachtung. Das war noch vor meinem Kettensaegenmassaker. Mein Vater war gerade wieder weg und unser Leben hatte sich wieder etwas normalisiert - wenn man bei uns ueberhaupt irgendwann von "normal" reden kann.<br />
<br />
Wir essen in der Regel wenig Fleisch - einmal die Woche und einmal die Woche Fisch. Ansonsten recht fleischfrei.<br />
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Wenn dann aber Fleisch, dann bitte gute Qualitaet von moeglichst wenig geschundenen Tieren. Also kaufe ich ausschliesslich Fleisch dort, wo ich genau weiss, wie die Tiere gehalten werden. Da gibt es bei uns Farmer-Markets und einige der Farmer habe ich mit den Kids auch schon besucht.<br />
<br />
Gefluegel haben wir selber - also zumindest Huehner. Und zwar eine Rasse, die unter "Feinschmeckern" und Franzosen sehr geschaetzt wird und zudem noch einfach zu halten ist und prima und viele Eier legt. Die "eierlegenende Wollmilchsau" also - wobei es mit der Milch und der wolle noch ein wenig hapert...<br />
<br />
Somit schlachten wir 3x im Jahr, immer so ca. 20 Huehner.<br />
<br />
Das sind dann einerseits die Hennen, die ueber 3 Jahre alt sind und damit anfangen, deutlich weniger zu legen. Das ergibt absolut fantastische Suppen - solche Suppenhuehner bekommt man heutzutage eigentlich gar nicht mehr zu kaufen.<br />
<br />
Andererseits sind das die jungen Haehne, die gerade schlachtreif geworden sind. Die sind delikat - nicht die ueblichen Fleischhuehner aus dem Supermarkt, die schon nach 8 Wochen geschlachtet werden.<br />
<br />
Und zuletzt sind das so ein bis drei 1 - 1<span style="font-family: "Calibri",sans-serif; font-size: 11.0pt; line-height: 107%; mso-ansi-language: EN-GB; mso-ascii-theme-font: minor-latin; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-language: AR-SA; mso-bidi-theme-font: minor-bidi; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin; mso-hansi-theme-font: minor-latin;">½</span> jaehrige Haehne. Die sind das allerbeste, was man an Huhn/Hahn bekommen kann. Ich mache da ausschliesslich "coq au vin" daraus, dazu aber spaeter mehr.<br />
<br />
Mache ich uebrigens schon vor "Kokowääh"...<br />
<br />
Die jungen Haehne werden 2 Wochen vorher separiert und kommen in ein kleineres Freigehege zum Maesten. In Frankreich kommen die 2 Wochen in kleine Einzelboxen, aber das bringe ich nicht fertig. Sie bekommen dann ausschliesslich geschroteten Mais in Milch zu fressen. Das ergibt ein fein durchgefettetes Fleisch, das richtig saftig ist.<br />
<br />
Die Kids sind von klein auf an das Schlachten gewoehnt - wir waren immer der Meinung, Kinder koennen auch sehen, woher ihr essen kommt.<br />
<br />
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass jeder Erwachsenen, der Fleisch isst, auch mindestens einmal selber ein Tier geschlachtet haben sollte. Dann wuerden die Menschen vielleicht ein wenig mehr Achtung vor den Tieren bekommen und hoffentlich weniger Fleisch essen.<br />
<br />
Nummer 1 und 2 und ich fangen am Abend vor dem Schlachten die Huehner ein - wir machen das im fast Dunklen, dann ist es am stressfreiesten fuer die Tiere. Die sitzen auf Ihren Stangen und man kann Sie leicht runterpfluecken. Die kommen dann ueber Nacht in Boxen, damit sie morgens nicht den Stress des Fangens haben.<br />
<br />
Auch die anderen Huehner muessen morgens nicht mit ansehen, wie ihre Artgenossen fortgetragen werden.<br />
<br />
Gleich morgens nach dem Fruehstueck geht es ans Werk. Das ganze Rudel wird verpackt und in den Garten verfrachtet. Hier muessen alle - bis auf Nummer 6 und 7 natuerlich - mithelfen.<br />
<br />
Die Art wie wir schlachten, waere in Deutschland illegal, ist aber nach meiner Ansicht die beste Methode, auch fuer die Huehner. In D muessen die Tiere vor dem Schlachten betaeubt werden. Ich mache das nicht.<br />
<br />
Es gibt zwei Arten zu betaeuben.<br />
<br />
1. Mit Gas - normalerweise CO2. Geht bei uns nicht.<br />
2. Mit einem Schlag auf den Kopf: finde ich eine Unart - ist viel mehr Stress fuer das Tier und da das Huhn nicht gerade kooperiert beim Schlachten und somit den Kopf nicht ruhig haelt, trifft man oft nicht richtig und muss 2 oder 3x draufhauen.<br />
<br />
Dann lieber die klassische Methode, bei der die Huehner nicht viel leiden.<br />
<br />
Nummer eins und zwei holen die Huehner aus den Boxen und sie kommen kopfueber in einen Trichter. Da koennen Sie nicht mehr um sich schlagen und sind relativ ruhig. Der Kopf haengt unten raus.<br />
<br />
Ich lasse die Kids noch nicht selber schlachten, obwohl Nummer 1 und 2 das durchaus machen wuerden.<br />
<br />
Zum einen moechte ich das schnell und professionell machen - ohne Leid fuer das Tier. Zum anderen gibt es Dinge, die meines Erachtens den Erwachsenen vorbehalten sein sollte. Meine Kids sollen - soweit moeglich - noch eine Weile Kinder bleiben.<br />
<br />
Ein schneller Schnitt also durch die Halsschlagader und die Tiere bluten in schnellster Zeit aus. Die Zucken beim Schnitt noch nicht einmal - das ist ein kleiner, richtig gesetzter Schnitt, der meiner Meinung nach das Tier am wenigsten belastet. <br />
<br />
Ich verwende den Begriff "human" hier bewusst nicht. Was ich so von den "Menschen" kennen, muesste ich bei "humaner" Schlachtung die Tiere wahrscheinlich vorher tagelang foltern und dann brutalst moeglich umbringen...<br />
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Nummer 3 bekommt das Tier nachdem es tot ist und taucht es in heisses Wasser - es steht ein grosser Topf auf dem Grill im Garten. Das erleichtert das Rupfen.<br />
<br />
Nummer 4 und 5 fangen danach schon mit dem Rupfen an - Wir helfen alle mit, nachdem die diesmal 22 Huehner geschlachtet sind.<br />
<br />
Nummer 2 macht die Feinarbeit, die die Kleinen noch nicht so gut koennen und Nummer 1 nimmt die Huehner aus. Das kann sie ganz prima. Meine dicken Pranken passen kaum in das Huhn rein.<br />
<br />
Ich bekomme die Innereien und muss Herz und Leber separieren. Das lieben wir und das wird unser Mittagessen, nach einer kraeftigen Huehnerbruehe davor.<br />
<br />
Das Ganze dauert nicht einmal 2 Stunden - wir sind da ein tolles Team.<br />
<br />
Diesmal ist es allerdings ausgeartet. Nummer 6 hat die Kiste mit den nassen Federn vom Tisch gezogen. Die ist voll auf sie drauf - sie war komplett voller Federn und hat erstmal lauthals geschrien.<br />
<br />
Das fand Nummer 7 ganz toll. Der kann schon recht gut robben und kam von seiner Decke zu Nummer 6 angerobbt. Nasse Federn schmecken offenbar nicht, weil Nummer 7 dann auch zu schreien anfing, mit einem Mund voller Federn.<br />
<br />
So schnell konnte ich gar nicht schauen, bis dann eine "Nasse-Federn-Schlacht" anfing. Am Anfang fand ich das ja noch sehr lustig, bis ich dann eine Ladung im Gesicht hatte. Da musste ich natuerlich eingreifen und habe mich an der Schlacht beteiligt...<br />
<br />
22 Huehner ergeben eine Masse Federn - die Terrasse sah vielleicht aus danach. Aber wozu hab ich Kinder? Schnell alle zum Aufraeumen eingeteilt und inzwischen die Huehner eingefroren - bis auf 3 Junghaehne ein Suppenhuhn und einen 1-jaehrigen.<br />
<br />
Jetzt gibt's aber mal ein Rezept - macht man doch so in Blogs oder?<br />
<br />
<h3>
Coq au vin - klassisch nach Bocuse - gelernt von meinem Vater.</h3>
<br />
Eigentlich ist das ein total simples Rezept - nur findet man heutzutage aeusserst schwer und wenn dann nur sehr teuer einen einjaehrigen Hahn von ausgesuchter Qualitaet. Und genau den braucht es fuer ein gelungenes coq au vin.<br />
<br />
<b>Zutaten</b><br />
1 Hahn, beste Qualitaet, einjahrig<br />
2 Flaschen Burgunder, gute Qualitaet<br />
1 kraeftiger Schluck Cognac, nach Bedarf<br />
1 Essloeffel Mehl<br />
Olivenoel<br />
4 EL Butter<br />
3 Karotten, in mundgerechte Stuecke geschnitten<br />
2 rote Zwiebeln, in mundgerechte Stuecke geschnitten<br />
4 Zweige Thymian<br />
1 EL Pfefferkörner, frisch gemoersert<br />
2 Blatt Lorbeer<br />
<br />
300g Schalotten<br />
300g Knopf-Champignons<br />
200g Speck, in Wuerfel (ich liebe kraeftig geraeucherten)<br />
2 EL Butter<br />
1 handvoll frische Petersilie, kleingehackt<br />
Salz und Pfeffer<br />
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<b>Zubereitung</b><br />
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Den Hahn in 8 Stuecke schneiden, in eine grosse Schuessel geben und mit 1½ Flaschen Wein uebergiessen. Ueber Nacht in den Kuehlschrank stellen.</div>
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Am naechsten Tag die Stuecke vom Hahn in Olivenoel und der Haelfte der Butter von allen Seiten anbraten - aber nur bis maximal hellbraun.</div>
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Nun den Cognac druebergiessen und flambieren.</div>
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Das Mehl dazu und kurz anbraten.</div>
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Dann den Wein wieder dazugiessen. Zwiebeln, Karotten, Thymian, Pfeffer und Lorbeer reingeben und je nach Hahn 1-2 Stunden kochen. Das haengt vom Alter, der Qualitaet und der Groesse ab. Ich koche so lange, bis sich das Fleisch leicht von den Knochen loest.</div>
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Jetzt den restlichen Wein in ein schoenes Glas eingiessen und erstmal verschnaufen und den Wein geniessen.</div>
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Ca. 15 Minuten vor Ende der Kochzeit die Schalotten, den Speck und die Pilze in der restliche Butter anbraten bis das Gemuese weich mit ein wenig Biss ist.</div>
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Das dann zum Hahn geben und abschmecken - sollte eigentlich nur noch ein wenig Salz brauchen oder auch nicht, wenn der Speck salzig genug war. Deshalb also auf jeden Fall bis zum Schluss mit dem Abschmecken warten.</div>
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Ganz am Schluss die Petersilie dazu und fertig ist der coq au vin.</div>
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Ich esse das pur - es passen aber auch prima Kartoffeln dazu.</div>
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Wenn man den richtigen Hahn findet, ist das eines der besten Gerichte, das man machen kann - finde ich und findet mein Vater. Und findet Bocuse.</div>
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Das gute daran ist, es schmeckt auch noch am Tag danach - vielleicht sogar noch besser.</div>
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Noch besser ist, dass die Kinder das nicht moegen! Ich esse also alleine - mit einem Glas Burgunder dazu - auf unserer Terrasse in der Abendsonne und geniesse das Leben. Das Rudel hat zu diesem Zweck einen seltenen Videoabend bekommen - die sitzen alle drin und ich hab meine Ruhe.</div>
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Ich weiss dann genau, wie das Gericht entstanden ist. Der alten Bauer musste seinen vielversprechenden einjaehrigen Hahn schlachten - vielleicht verletzt oder so. Dann dachte er sich, das edle Tier muss besonders zubereitet werden und er hatte noch Burgunder im Keller. Also den Hahn rein, ein paar einfache Zutaten dazu - was Bauer halt so im Haus hat - und fertig war eines der koestlichsten Gerichte der einfachen franzoesischen Kueche. Der Bauer sitzt dann wie ich auf der Terasse und freut sich wieder seines Lebens.</div>
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Wie ich den Bauern beneide. Mit harter Arbeit in freier Natur sein Brot verdienen.</div>
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Das meine ich uebrigens ernst!</div>
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Das Rudel und ich mussten nach der Federnschlacht natuerlich gebadet und geduscht werden. Das macht mit unserem neuen Bad so richtig Spass.</div>
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Ich sitz mit Nummer 7 in unserer riesigen Badewanne und das restliche Rudel tobt zwischen der Dusche und der Badewanne hin und her.</div>
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In die Dusche passen wir uebrigens alle auf einmal rein - die superbreite"Tropenregendusche" ist fantastisch. Und auch in die Badewanne passen wir alle rein - da muss dann aber schon gestapelt werden und neulich ist Nummer 6 untergegangen dabei - hab sie aber rechtzeitig gerettet.</div>
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Zur Zeit kann ich leider nicht baden wegen der Wunde, aber duschen mit Folie ueber dem Verband geht schon. Die Entzuendung geht auch zurueck und ich kann schon erste kleine Spaziergaenge unternehmen, wenn auch nur mit Schmerzen, aber ich soll laufen...</div>
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Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com11tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-88494011824526999102015-09-21T06:36:00.002-07:002015-09-21T06:36:08.851-07:00KettensägenmassakerAuf meine Kids bin ich stolz - ganz besonders aber momentan auf Nummer 1. Die Kleine schmeisst mit ihren 9 1/2 Jahren den kompletten Laden hier. <br />
<br />
Aber von Anfang an...<br />
<br />
Alle was mit Baeumen zu tun hat war immer IHRE Aufgabe - insbesondere Aeste schneiden in schwindelnden Hoehen.<br />
<br />
Nun stand wieder ein Astprojekt an, da uns ein grosser Baum hinten im Grundstueck einen Teil unserer wunderbaren Aussicht stiehlt.<br />
<br />
Also ich mir das Klettergeschirr angelegt und das Rudel angewiesen. Nummer 1 passt auf die Kleinen auf und haelt sie weit genug weg. Nummer 2 und 3 bekommen das Seil, das ich nachher um den einen grossen Ast binde, damit der auch richtig faellt und nicht zuviel kaputt macht.<br />
<br />
Bis 3 Meter Hoehe bin ich noch gut gekommen, dann war mir mulmig. Hab aber die ca. 6-7 Meter geschafft und ziehe nun - nachdem ich mich gesichert hab - die Kettensaege am Seil hoch.<br />
<br />
Erstmal die kleineren Aeste - geht problemlos - aber blos nicht nach unten schauen.<br />
<br />
Jetzt kommt der grosse Ast - Seil ist befestigt, die Kids stehen bereit und weit genug weg Die Kleinen sitzen wie die Huehner auf der Stange und gucken, wann der Papa endlich runterfaellt...<br />
<br />
Schneide erst von unten eine Kerbe in den Ast und dann von oben durch.<br />
<br />
Aber ich hab eines nicht bedacht...<br />
<br />
Der Ast hat ein ordentliches Gewicht und der Baum schnellt ein wenig zurueck.<br />
<br />
Obwohl ich gesichert bin, greife ich mit der linken Hand automatisch zum Baum, um mich festzuhalten, denn ich verliere das Gleichgewicht.<br />
<br />
Dabei lasse ich leider die noch in vollen Touren laufende Kettensaege los - die kann ich alleine mit der rechten Hand aber nicht mehr halten. Anstatt sie ganz loszulassen, versuche ich doch noch, sie zu halten - was natuerlich nicht klappt - sie kippt nach unten.<br />
<br />
Und haut mir in die rechte Wade - immer noch in vollen Touren.<br />
<br />
Weh getan hat es erstmal nicht - das kam spaeter. Mein erster Gedanke war, dass SIE nicht da ist - SIE war ja Aerztin. Und das Blut schoss in Stroemen aus der Wunde.<br />
<br />
Irgendwie hab ich die Saege gesichert und hab mich an den Abstieg gemacht - der ganze Stamm war inzwischen nass und glitschig vom Blut. Hab's dann doch geschafft, und schon beim Abstieg hoere ich Nummer 1.<br />
<br />
"Nummer 2: Ruf 999 und mach es dringend!!!" ruft sie.<br />
<br />
"Nummer 3: bring Mamas Arzttasche aus meinem Zimmer!!!" ist die naechste Anweisung. Ich wusste ueberhaupt nicht, dass IHRE Arzttasche bei Nummer 1 gelandet ist.<br />
<br />
"Nummer 4: bring 'ne Decke und ein Kissen" geht es weiter.<br />
<br />
Nummer 2 kommt gerade wieder, als ich unten ankomme und berichtet, dass der Notarzt auf dem weg ist.<br />
<br />
"Geh nach vorne auf die Strasse und weise die ein, wenn sie hier ankommen" kommandiert Nummer 1.<br />
<br />
Sie legt mich auf die Decke, Kissen unter den Kopf. Nummer 3, der mit der Arztasche da ist, muss sich zwischen meine Beine knien und bekommt meine Beine auf die Schultern.<br />
<br />
"Das ist wegen dem Schock und der Blutung" erklaert sie ihm ruhig und sachlich, waehrend sie mir das Hosenbein abschneidet. Nummer 4 muss inzwischen alle verfuegbaren sterilen Wundauflagen auspacken, nicht bevor er sich die Haende desinfiziert hat.<br />
<br />
Nummer 1 desinfiziert sich auch die Haende und druckt danach einen Packen Wundauflagen auf die Wunde - so stark, dass ich dann ploetzlich den Schmerz gemerkt habe - richtig heftig.<br />
<br />
Nummer 4 wird abkommandiert, sich um Nummer 5 bis 7 zu kuemmern.<br />
<br />
Nummer 3 weint. "Bist Du ok Nummer 3? Ich brauch Dich jetzt!!!" wird er angeschnauzt und ist sofort wieder still. Er haelt immer noch meine Beine auf seiner Schulter. Der arme Kerl ist gerade mal 6 Jahre alt...<br />
<br />
Nummer 1 giesst irgendwas ueber meine Wunde - was hoellisch brennt - muss also gut sein. Dann drueckt Sie wieder die Wunde zu.<br />
<br />
Jetzt wendet sie sich das erste mal an mich und spricht in einem ruhigen Ton mit mir, als ob sie die Hausaufgaben macht.<br />
<br />
"Alles klar Papa?" fragt sie. "Ist nicht so schlimm, keine Arterie verletzt" meint sie. "Blutet noch ein wenig, wird aber schon besser und 999 ist auch gleich hier."<br />
<br />
Ich versuche was zu sagen, bekomme aber ein "Klappe halten!" uebergebrummt.<br />
<br />
"Du faehrst jetzt erstmal ins Krankenhaus und wir kuemmern uns hier um alles. Ich hol die Nachbarin, wenn Du weg bist" sagt sie schliesslich - und da kommen auch schon die Sanitaeter und kurz darauf sogar ein Notarzt. Nummer 2 muss es also wirklich dringend gemacht haben.<br />
<br />
Nummer eins macht eine professionelle Uebergabe - ich sehe ihre Mutter vor mir. Woher hat sie das? Woher weiss sie das alles?<br />
<br />
Im Krankenwagen bekomme ich eine Infusion und was gegen die Schmerzen und drifte ab.<br />
<br />
Eine Operation und 3 Tage spaeter bin ich wieder zu Hause, kann aber so gut wie gar nicht laufen.<br />
<br />
Der aussere Wadenmuskel ist halb durch und der innere Wadenmuskel angesaegt...<br />
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Eine weitere OP wird wohl kommen in ein paar Monaten und ob das alles wieder ganz in Ordnung kommt, kann noch keiner sagen.<br />
<br />
Meine groesste Sorge aber, was zuhause passiert wenn ich im Krankenhaus bin, war unbegruendet. Die Nachbarin schlief die Zeit bei uns - kam auch mit allen Kids nach der OP ins KH. Ich bewundere sie dafuer, dass sie sich das mit unserem Bus zugetraut hat!<br />
<br />
Nummer 1 hat hier alles organisiert - Eltern aus Schule, Kindergarten, Sport- und Musikclubs holen und bringen hier diverse meiner Kinder, irgendwer der Eltern scheint staendig hier zu sein und kuemmert sich mit Nummer 1 und 2 um die Kleinen, das Essen und den Haushalt.<br />
<br />
Zwei Wochen lang bin ich zu wenig zu gebrauchen, muss jeden Tag einmal ins KH und liege ansonsten auf dem Sofa oder im Garten auf der Liege.<br />
<br />
Und werde von allen wunderbar verwoehnt!<br />
<br />
So eine Kettensaegen-Wunde ist eine unschoene Angelegenheit, das weiss ich jetzt. Nicht nur, dass ja nicht geschnitten, sondern gerissen wird. Nein, es kommt auch jede Menge Dreck und Oel in die Wunde - wird sozusagen da richtig reinmassiert.<br />
<br />
Das kann bis zu einem Jahr dauern, bis die Wunde richtig zu ist. Nerven sind offenbar keine wichtigen betroffen gewesen - wenigstens etwas.<br />
<br />
Nummer 1 nimmt keinen Dank von mir an. "Das haette die Mama doch auch so gemacht" sagt sie lapidar. Mit 9 1/2 Jahren...<br />
<br />
Inzwischen geht's bei mir wieder aufwaerz - kann auch schon wieder sitzen und arbeiten. Ein Riesenglueck war, dass ich seit ein paar Wochen an einem sehr grossen Designprojekt arbeite und das erste Mal 4 Externe an dem Projekt sitzen habe. So war mein Ausfall nicht ganz so dramatisch, insbesondere, da meine Versicherung eingesprungen ist und ich dadurch finanziell sogar etwas besser dastehe. Die Externen sind super - ich kenne 2 davon schon lange - und ich konnte mich wirklich mal 2 Wochen ausklinken.<br />
<br />
Sorry, dass hier so lange Funkstille war und ich auch sonst keine Kommentare oder Mails beantwortet habe, aber ich hatte einfach keinen Nerv dazu. Das wird jetzt mit der Zeit wieder besser werden - versprochen!<br />
<br />
Als nachstes erzaehle ich hier mal, wie wir - kurz vor dem Kettensaegenmassaker (so nennen es die Kids) - unser halbjaehrliches Huehnerschlachten gemacht haben. Bin ja gerade drin in den etwas blutigeren Themen...Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com12tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-11821715093418741142015-08-25T06:11:00.000-07:002015-09-29T08:15:13.712-07:00Mein Vater, der burische RassistNachdem mein Vater ja doch zu einigen Kommentaren, Heiterkeit und Nachdenklichkeit angeregt hat, widme ich ihm nun mal einen eigenen Post. Noch ein paar Tage weilt er ja bei uns in England.<br />
<br />
Den hat er sich redlich verdient. Aber erstmal ein paar Details ueber ihn.<br />
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77 Jahre ist er alt, sieht aber eher aus wie Ende 60. Braungebrannt mit strohweissen Haaren und einer kernig-zaehen Statur und ungefaehr so gross wie ich (1,83) macht er schon was her.<br />
<br />
Bis vor einem Jahr hat er in seinem eigenen Restaurant gekocht - und das seit ueber 50 Jahren. Aufgegeben hat er es auch nur, weil er - nach eigenen Worten - nun genug Geld hat um den Rest seiner paar jaemmerlichen Jahre armselig zu verbringen.<br />
<br />
Armselig bedeutet ein 5 Hektar grosses Grundstueck in der Naehe von Durban am Indischen Ozean mit Blick aufs Meer und einem Hammer von Villa.<br />
<br />
Armselig bedeutet, dass er es sich leisten kann, First Class zu uns nach England zu fliegen...<br />
<br />
Aufgewachsen ist er im Apartheid-System und so verwundert seine teils deutliche rassistische Haltung nicht. Ich denke aber, sie ist ihm mehr Gewohnheit als dass er es damit wirklich ernst meint.<br />
<br />
Zwar bezeichnet er die Schwarzen (darf man glaube ich gar nicht mehr sagen - zumindest "Black People" im englischen ist offiziell diskriminierend - man sagt wohl politisch korrekt "Colored", kann aber auch sein, dass das inzwischen auch schon wieder rassistisch ist) immer noch als Kaffer, aber als ich bei ihm gewohnt hatte vor nunmehr ueber elf Jahren, war einer seiner besten Freunde und Teilhaber ein "Kaffer" - wie er ihn immer bezeichnete. Dieser hat ihn im Gegenzug dann "Rassistiese" oder "Ubaguzi wa rangi" was eben Rassist in Afrikaans oder Kiswahili bedeutet.<br />
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Meine Mutter (sie ist oder war ja Deutsche) hat er in ebendiesem Restaurant kennengelernt und ich glaube schon nach ein paar Monaten geheiratet. Sie war die Tochter einer Diplomatenfamilie und kam somit viel rum.<br />
<br />
Mein Vater spricht perfekt Englisch und Afrikaans, ein wenig Deutsch, ganz gut Kiswahili und ziemlich gut Sesotho sowie etliche Brocken anderer Bantu-Sprachen. Das hatte natuerlich auch mit seinem Restaurant bzw. seiner Kochausbildung zu tun, da in dieser Branche ja der Kulturenkessel neben vielen anderen Toepfen brodelt.<br />
<br />
Ich habe bis zu meinem 5. Lebensjahr in Durban gelebt, wo ich auch geboren bin und bin quasi im Restaurant aufgewachsen. Meine Leidenschaft fuers Kochen hat mein Vater mir also schon frueh mit auf den Weg gegeben.<br />
<br />
Dann hat es zwischen meinen Eltern nicht mehr funktioniert und meine Mutter ist mit mir nach Deutschland gezogen. War nicht ganz einfach, wie ich aus Erzaehlungen weiss, da Deutsch nicht gerade meine Sprache der Wahl war. Im Kindergarten habe ich dann wohl auch einen Kauderwelsch aus Englisch und Kiswahili geredet...<br />
<br />
Auf eine Mail und Frage eines Lesers anworte ich hier mal. Ich schreibe meinen Blog auf Deutsch und nicht auf Englisch hauptsaechlich aus dem Grund, meine Familie zu beschuetzen. Englische Leser eventuell aus der Nachbarschaft (oder noch schlimmer aus den Medien) etc. koennten mich natuerlich super leicht ueber den Inhalt und die Umstaende identifizieren.<br />
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Einfach war es dann nicht, die Beziehung zu meinem Vater aufrecht zu erhalten. Zeit hatte er nie viel mit seinem Restaurant und die Apartheit sowie die spaetere politische Blockadenpolitik haben auch nicht gerade geholfen.<br />
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Er hat es aber immer geschafft, mich einmal im Jahr zu besuchen und spaeter einmal im Jahr zu sich nach Suedafrika zu holen.<br />
<br />
Spaeter, als ich erwachsen war, hat sich das leider ein wenig zerstreut. Erst als meine Mutter starb, ist der Kontakt wieder intensiver geworden. Ich hatte zeitgleich einen schoenen Rosenkrieg hinter mir und er hat mich ueberredet, zu ihm nach Durban zu ziehen.<br />
<br />
Viel Ueberredung war da allerdings nicht notwendig, da das natuerlich eine tolle Ablenkung war - in einer der wunderbarsten Regionen der Erde.<br />
<br />
Nicht so gut war die Idee, dass ich mit im Restaurant anfange. Da sind zwei Dickkoepfe aufeinendergestossen und es hat ziemlich gekracht.<br />
<br />
Nach 2 Monaten haben wir das wieder beendet und ich bin in meine alte Branche - Werbung, Design und Fotografie zurueckgekehrt. Gewohnt habe ich weiterhin bei meinem Vater und das hat dann auch zuemlich gut funktioniert - dank des grossen Hauses.<br />
<br />
Mein Vater hatte nach meiner Mutter diverse Frauen - richtig fest ist es aber wohl nie mehr geworden. Irgendwas ist aber momentan - was er nicht verraten will. Hin und wieder hoehre ich ihn abends telefonieren - in einer ganz ungewohnt lieblichen Stimme - und dann auch noch auf Englisch mit gelegentlichem Wechsel zu Sesotho (verstehe ich auch ein wenig).<br />
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Insbesondere letzteres gibt mir den Rest: Der burische Rassist floertet in Sesotho???<br />
<br />
Dann kam aber SIE in mein Leben und ich bin nach London gezogen.<br />
<br />
Das hat unser Verhaeltnis erstmal stark abgekuehlt - er hat es mir durchaus uebel genommen, dass ich so schnell wieder weg war. Aber was hat er erwartet? Ich war ein Mann in den besten Jahren...<br />
<br />
Das erste Mal haben wir uns erst 4 Jahre oder so spaeter wiedergesehen, als er zu uns gekommen ist. Dann waren wir einmal mit 4 kleinen Kindern und hochschwangerer Frau in Durban (nicht empfehlenswert, so ein langer Flug mit Kleinkindern und Baby, aber dort war es toll).<br />
<br />
Das war's dann auch - nicht einmal zur Beerdigung der Mutter seiner 7 Enkel ist er gekommen. Das hab ich ihm echt uebel genommen.<br />
<br />
Und dann hat er sich vor 2 Monaten in seiner eigenen Art - als ob nichts gewesen waere - angekuendigt. Also nicht gefragt, ob es recht ist, dass er kommt. Sondern einfach geschrieben, wann er in Heathrow ankommt und ob ich ihn bitte abholen koennte. Er bleibt dann ca. 4 Wochen, meinte er.<br />
<br />
Er war stark beeindruckt, als er dann da war - das hab ich gemerkt, auch wenn er versucht hat, das zu verbergen. Wie wir das hier alles managen, wir wir unser 8-koepfiges Rudel zusammenhalten, wie wir alle 8 in Heathrow auf ihn gewartet haben und ihn dann in unserem nagelneuen Bus nach Hause gefahren haben. Das alles hat ihn wirklich beeindruckt.<br />
<br />
Irgendwie hatte ich das Gefuehl, er hat mich das erste mal im Leben so richtig fuer ebenbuertig genommen. Und nein - ich leide nicht an Minderwertigkeitsgefuehlen...<br />
<br />
Dann hat er alles auf den Kopf gestellt.<br />
<br />
Mit seinem Rummosern am fehlenden 2. Bad und dass er morgens seine Ruhe im Bad braucht hat er mich echt dran gekriegt. Ich hab erst viel spaeter gemerkt, dass das ein Trick von ihm war.<br />
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Er weiss ja, dass ich nie finanzielle Hilfe von ihm annehmen wuerde. Und er weiss auch, dass er mich allein mit dem Angebot beleidigen wuerde.<br />
<br />
Also meckert er einfach solange rum, bis ich ihm an den Kopf werfe, dass er doch einfach ein Bad bauen soll.<br />
<br />
Klar war ihm natuerlich, dass wir dringend ein 2. Bad brauchen und klar war ihm auch, dass ich nicht wirklich das Geld dazu habe.<br />
<br />
Also hat er es auf diesem Umweg gesponsort - und es ist ein tolles Bad geworden!!!<br />
<br />
Eine riesige ebenerdige Dusche - da passen locker alle Kinder auf einmal rein. Und eine Badewanne mit Whirlpool mit Platz fuer 2 Erwachsene. Dazu 2 Doppelwaschbecken und nochmal zwei abgetrennte Toiletten. Einfach perfekt fuer uns - zudem eine immense Wertsteigerung unseres Hauses, sollte es je zum Fall der Faelle kommen.<br />
<br />
Wie er es allerdings geschafft hat, mit englischen Firmen das Bad vom ersten Gespraech an innerhalb von knapp 2 Wochen fertig bauen zu lassen, wird mir immer ein Geheimnis bleiben. Hut ab, Daddy!<br />
<br />
Dafuer bekommt er das Bad jetzt auch jeden morgen eine ganze Stunde nur fuer sich alleine. Das ist das wenigste, was wir tun koennen, meinte Nummer 1.<br />
<br />
Und nochwas hat er auf die Beine gestellt. Der Spyder von IHR, der seit dem Unfall leicht beschaedigt vor der Tuer stand, hat er reparieren lassen und faehrt jetzt munter damit durch die Gegend.<br />
<br />
Ich hab es nicht fertig gebracht, das Auto bisher auch nur anzufassen. Aber jetzt bin ich froh, da ich jetzt auch mal mit einem kleineren Wagen als mit unserem Bus wegfahren kann, wenn ich alleine bin.<br />
<br />
Des weiteren hat mein Vater die Kueche fest im Griff - etwas fleischlastig ist es geworden: Am 3. Tag nach seiner Ankunft kam morgens eine Lieferung Rindfleisch an: 110 kg. Zum Glueck habe ich einen professionellen Gefrierschrank mit 650 Litern Kapazitaet...<br />
<br />
Und auch sonst ist er sehr aktiv. Faehrt oefter alleine nach London - mit dem Zug allerdings, was auch besser so ist. Auch geht er abends hin und wieder mal in einen der lokalen Pubs und kommt sichtlich gut gelaunt - und sichtlich angetrunken wieder.<br />
<br />
Soweit so gut - klappt eigentlich wirklich gut hier mit ihm. Aber ich bin auch ganz froh, wenn er bald wieder weg ist. Irgendwie ist man doch nie so ganz ungestoert und manche Diskussionen sind einfach laestig. Ausserdem schmeckt zwar sein Essen richtig toll - aber jeden Tag Restaurant? Morgens mittags und abends? Ich will meine gesunde Ernaehrung wieder haben!!!<br />
<br />
Und er sehnt sich auch zurueck - das merke ich. Die Weite des Landes ist ein krasser Gegenzug zum englischen Village und auch wenn unser Cottage (mehr ein altes Herrenhaus) unter englischen Hausern wohl ein sehr grosses ist, wirkt es natuerlich gegen seine Villa in Durban eher beengt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaiijtCcu1-vmhtH_sBnvCHDiR0N2UJYY6FZozRexH5qd7RvsVAD4IbcNlZGiI9JNrg51yYtyNQ7sHBzxNccWEdxmPfcR5XfsKcHyZB_fccFLGzC3nVrPiSf_c7zFbBxncGeD5kjWlLXAJ/s1600/Haus.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img alt="" border="0" height="197" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaiijtCcu1-vmhtH_sBnvCHDiR0N2UJYY6FZozRexH5qd7RvsVAD4IbcNlZGiI9JNrg51yYtyNQ7sHBzxNccWEdxmPfcR5XfsKcHyZB_fccFLGzC3nVrPiSf_c7zFbBxncGeD5kjWlLXAJ/s320/Haus.jpg" title="Unser "Herrenhaus"" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<span style="font-size: x-small;"> Bild eingefuegt auf Wunsch von <a href="http://annikahansen7.blogspot.co.uk/" target="_blank">Annika</a></span></div>
<br />
Sein Gaestezimmer hier - und das ist das groessere - hat so ungefaehr 4 x 3,5 Meter. Sein Wohnzimmer in Durban duerfte so 15 x 10 Meter sein...<br />
<br />
Das Wetter ist ihm hier auch zu kalt - und er bekommt kein ordentliches Gemuese zu kaufen. Da hat er schon recht, wenn ich die Qualitaet mit dem vergleiche, was Du so in Durban auf dem Markt bekommst...<br />
<br />
Und ich glaube, ihm fehlen die Menschen aus Suedafrika. Diese immer zumindest unterschwellig vorhandene Unbekuemmertheit und Froehlichkeit gibt es bei uns in Europa so nicht - schon gar nicht in England oder gar Deutschland...<br />
<br />
Trotzdem: Das Verhaeltnis ist wieder gut, die Kinder haben ihn (meist) genossen und wir planen eventuell, zu Weihnachten zu ihm zu kommen. Dann ist da Sommer.<br />
<br />
Ich weiss aber ehrlich gesagt nicht, ob ich mit 7 Kindern so einen langen Flug mit Zwischenstopp in Dubai machen will (In Suedafrika steige ich nicht um mit 7 Kids...). Und wie ich das bezahlen soll, weiss ich auch nicht. Ist allerdings nur der Flug, alles andere waere ja dann zum Glueck inklusive...<br />
<br />
Wir werden sehen.Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com11tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-67348232194309901172015-08-19T02:31:00.002-07:002015-08-19T02:31:54.000-07:00Der GeburtstagAm Wochenende war IHR Geburtstag. Der erste nach dem Unfall.<br />
<br />
Mein Vater ist ja schon ne Weile aus Suedafrika da und dann kam noch meine Schwiegermutter (angekuendigt) und meine Schwaegerin (unangekuendigt).<br />
<br />
Wir haben aber nur noch 2 Gaestezimmer, da mein Vater ja ein neues Bad bauen laesst und dabei ging im ersten Stock ein Zimmer und eine schoene ruhige Sitzecke drauf. Schwaegerin musste also bei Ihrer Mutter im Zimmer schlafen...<br />
<br />
Dazu mussten eigentlich fast alle Kinderzimmer umgeraumt werden - das neue Bad wiebelt wirklich alles durcheinander. aber toll wird es - doch dazu irgendwann mehr.<br />
<br />
Zu allem Ueberfluss sind gerade Schulferien und die Grossen sind somit zuhause. Zum Glueck macht der Kindergarten keine Ferien...<br />
<br />
Meine Schwiegermutter - so sehr ich sie schaetze und so sehr sie uns geholfen hat - war schwierig diesmal. Es sei ihr gegoennt, zumal es ihre Tochter war, die vor ein paar Monaten quasi in ihren Armen verstorben war (<a href="http://dermitdenwoelfentanzt.blogspot.co.uk/2015/06/nachruf.html">Nachruf</a>).<br />
<br />
Sie wollte am Geburtstag zum Grab fahren - mit der ganzen Family und danach uns alle zum Essen einladen.<br />
<br />
Mein Vater war allerdings nicht besser - gleicher Vorschlag, nur dass er dann zuhause kocht.<br />
<br />
Ich sitz dann also nach dem Besuch am Grab mit 7 verstoerten Kindern beim Essen und wir heulen uns durch den Geburtstag.<br />
<br />
Keine Option.<br />
<br />
Nein, ich fahre mit den Kids weg. Ich habe mir vorgenommen, an IHREM Geburtstag den Kids immer irgendwelche besonderen Plaetze zu zeigen, die ihre Mutter sehr geschaetzt hat.<br />
<br />
Und nein, wir fahren ganz gewiss nicht ans Grab. Das machen wir zwar auch gelegentlich, aber nicht zu oft. Aber nicht am Geburtstag!<br />
<br />
"Dann hat SIE aber doch keine Gesellschaft" meinte Schwiegermama. "Doch", meinte Nummer 1, "die Würmer".<br />
<br />
Hilfreich war der Kommentar nicht - Schwiegermutter war not amused.<br />
<br />
Wir machen keinen Totenkult und in unserer Familie glaubt niemand an etwas ueberirdisches. Inklusive IHR.<br />
<br />
Also sind wir morgens losgefahren - 2 Stunden Fahrt. Schwiegermama, Schwaegerin und meine Vater sind notgedrungen mitgekommen - fuer meine Schwaegerin haben wir dann unterwegs noch bequeme Laufschuhe besorgt, denn es lag viel Laufen vor uns. Im Bus ist uebrigens locker genug Platz fuer uns alle - welch eine gute Entscheidung, wenn ich auch trotzdem manchmal beim Einparken fluche...<br />
<br />
Wir sind zum Peak District gefahren - ein wunderbarer Naturschutzpark (oder wie sowas auf deutsch heisst), den SIE besonders geliebt hat.<br />
<br />
SIE hat ja immer viel gearbeitet - und wenn gerade mal nicht, dann hat SIE ein Kind bekommen. Deswegen genoss SIE solche Ausfluege in die Einsamkeit besonders.<br />
<br />
Zwar ist der Peak District durchaus eine Attraktion mit vielen Besuchern, doch wenn man nicht gerade die Hauptruten aussucht und sich weiter ins Innere traut, kann man schonmal einen Tag selbst am WE erleben, an dem man keinen einzigen anderen Menschen trifft oder sieht.<br />
<br />Der Peak District besteht aus Bergen (Peak = Gipfel) und somit war Bergwandern angesagt.<br />
<br />
Mit meiner alten Schwiegermama (aber die ist zaeh), meinem alten Vater (noch zaeher) und meiner Schwaegerin, die das komplette Gegenteil ihrer Schwester ist, also komplett unsportlich.<br />
<br />
Kids 1 bis 5 haben alle Rucksaecke mit Picknicksachen auf (keine Sorge, die Rucksaecke von Nummer 4 und 3 sind recht leicht).<br />
<br />
Ich hab Nummer 7 im Tragegestell auf dem Ruecken und mein Vater und Schwiegermama loesen sich mit Nummer 6 ab, die den ersten Teil tapfer mitmarschiert ist und jetzt fast die ganze Zeit bei Opa auf den Schultern sitzt. Schwaegerin laeuft ca. 100 Meter hinter uns, nachdem mein Vater ihr wirsch ueber den Mund gefahren ist nachdem sie zum gefuehlten 20. Mal fragte, wie weit es denn noch ist.<br />
<br />
Das ist eigentlich Aufgabe von Nummer 3 und 4 - aber die waren diesmal total solidarisch.<br />
<br />
Zwei Stunden Aufstieg und dann waren wir da. Einer der wundervollsten Plaetze in England - mit einem Blick weit ueber den Peak District und so gut wie keine menschlichen Aktivitaeten oder Bauten.<br />
<br />
Das einzige sind die gelegentlichen Steinmauern - alle bestimmt schon hunderte Jahre alt und die allgegenwaertigen Schafe. Die werden hier frei gehalten und soweit ich weiss nur ein oder zweimal im Jahr zum Scheren zusammengetrieben.<br />
<br />
Schnell das Picknick ausgepackt - mein Vater hat sich mal wieder selbst uebertroffen.<br />
<br />
Dann herrscht mampfende Stille - wir geniessen es. Den tollen Ausblick, das fantastische Essen und das Wissen, dass das hier einer IHRER Lieblingsplaetze war. Klar hab ich das den Kids erklaert und ich denke, so haette SIE sich das gewuenscht. Wir alle haben an SIE gedacht - ich glaube sogar Nummer 6 und auch Nummer 7 haben das irgendwie mitbekommen.<br />
<br />
Und Schwiegermama hat verstanden.<br />
<br />
Keine Traurigkeit - sondern an Sie denken in wunderbarer Umgebung. Den Tag geniessen und SIE ist irgendwie mit dabei.<br />
<br />
Wir sind dann rund 3 Stunden geblieben. Nummer 5 bis 7 haben ausgiebig geschlafen und wir anderen haben in Grueppchen kleinere Ausfluege gemacht oder sind einfach nur sitzengeblieben.<br />
<br />
Es war ein langer Tag - mit Fahrt und allem drum und dran rund 12 Stunden.<br />
<br />
Aber es war schoen.Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-30249859021153499732015-08-10T04:05:00.003-07:002015-08-10T04:33:19.181-07:00ZusammenbruchAm 1 Juli war mein Glueckstag: Nummer 7 kam das erste mal ganztaegig in den Kindergarten. Und Ich hatte den ganzen Tag ZEIT!!!!<br />
<br />
Und der 1. Juli war der Tag meines Zusammenbruchs. Dazu gleich mehr.<br />
<br />
Aber hier erstmal die aktuellen Katastrophenmeldungen und - man hoehre und staune - die Gluecksfaelle.<br />
<br />
Katastrophe 1: Mein Vater ist seit Samstag fuer 4 Wochen da und schlaeft bei uns und nicht im Hotel...<br />
<br />
Katastrophe 2: Der erste Satz in Heathrow meines Vaters war noch vor der Begruessung: "Na Ihr habt ja ganz schoen viele Kaffer hier"... Der alte burische Rassist. Auf meine Antwort: "Zum Glueck mehr Kaffer als burische Rassisten" hat er die ganze Fahrt nicht mit mir gesprochen, nur mit den Kids. Dazu aber kommt ein separater Post.<br />
<br />
Katastrophe 3 (und das ist die schlimmste): meine Schwiegermama kommt zum Geburtstag von ihrer Tochter am WE und bleibt eine Woche, da mein Geburtstag nur ein paar Tage spaeter ist. Ich mag sie ja wirklich sehr, aber muss sie kommen, wenn mein Vater da ist? Ich versteh es ja, es ist der erste Geburtstag seit IHREM Tod - aber das wird die Hoelle...<br />
<br />
Gluecksfall 1: Mein Vater kocht so saugut wie immer und hat die Kueche uebernommen (er ist ja alterfahrener persionierter Koch und Restaurantinhaber). Ich werde (und das ist Katastrophe 4) in den 4 Wochen mindestens 5 Kilo zulegen.<br />
<br />
Katastrophe 5: Mein Vater spricht ausschliesslich Afrikaans. Er ist der Meinung, die Kids muessen das lernen. Klar kann er perfekt englisch, aber der Dickschaedel hat seine eigene Meinung. Was ich absolut nicht kapiere: die Kinder verstehen ihn...<br />
<br />
Gluecksfall Nummer 2 - und das ist mal wirklich der Hammer: Ich bekomme ein neues, 2. Bad. Mein Vater ist dermassen angepisst, dass er sich das Bad morgens mit 7 Kindern und mir teilen muss. Er will seine Ruhe morgens, meinte er gestern. "Dann bau doch ein neues Bad" hab ich geantwortet - ich brauche ja auch dringend eines. Heute morgen beim Fruehstuck hat er es dann verkuendet: Er schenkt mir zum Geburtstag ein neues Bad - wir fahren nachher zur ersten Baufirma, die er schon organisiert hat und er meint, wir machen das genauso wie ich (also nicht er) moechte und ich soll es richtig luxurioes machen... Auf meine Bemerkung zu den Kosten meinte er, das ginge mich einen Scheiss an - er zahlt ja schliesslich. Also gut! Ich freu mich. Er meinte noch, die Jungs von der Baufirma bringt er auf Trab, das Bad soll zu meinem Geburtstag (knapp zwei Wochen) fertig sein. Wie er das hier in England schaffen will, frage ich mich. Aber ich kenn ja seinen Dickkopf....<br />
<br />
Zurueck zum 1. Juli.<br />
<br />
Ich hab also tagsueber Zeit und arbeite konsequent durch. Haushalt bleibt liegen und ich nehme mir vor, den Abend freizumachen.<br />
<br />
Frei!<br />
<br />
Ich hatte seit dem Unfall im Dezember keine einzige freie Minute fuer mich!<br />
<br />
Weggehen ist natuerlich nicht, wegen der Kids. Aber einfach mal im Wohnzimmer sitzen, nachdem alle anderen im Bett sind und vielleicht lesen, vielleicht einfach nur einen Film anschauen.<br />
<br />
Und tatsaechlich, gegen 8 Uhr abends herrscht Ruhe, alle sind im Bett, Nummer 7 ist frisch gefuettert und schlaeft schon oft ganz durch - also tolle Voraussetzungen.<br />
<br />
Und dann kommt mein fataler Fehler.<br />
<br />
Ich denke mir, da ist doch noch die Flasche Champagner im Kuehlschrank, seit ueber einem Jahr. Dazu muss man wissen, dass SIE und ich seit der ersten Schwangerschaft nach der Bestaetigung immer eine tolle Flasche Champagner ausgesucht hatten - immer was besonderes, immer ein schoener Jahrgangschampagner. Und der hat denn im Kuehlschrank gewartet, bis das Baby da war und SIE wieder was trinken konnte. Und dann haben wir die Flasche geleert, auf den oder die Kleine, sozusagen.<br />
<br />
Ich koepfe also die Flasche und stosse auf SIE an - also mit mir selber. Das war der erste Frust. Ist ja keiner da zum Anstossen. Und nachdem die Flasche dann leer war, kam der echte Frust.<br />
<br />
Das erste Mal Zeit zum Nachdenken und dann auch noch alkoholisiert - und ich trinke ja selten und bin nicht wirklich trinkfest...<br />
<br />
Das erste Mal ist mir mit einer gewaltigen Wucht klargeworden, welches Schicksal uns/mich wirklich ereilt hat. Zum ersten Mal hab ich ueber die Konsequenzen nachgedacht.<br />
<br />
Bisher war es immer nur die Familie ueber Wasser halten, die Finanzen regeln, den Job ausbauen und aufzupassen, dass keines der Kinder untergeht.<br />
<br />
Jetzt dreht es sich in den Gedanken zum ersten Mal um mich. Ich liege am Boden und weine erbaermlich.<br />
<br />
Erst jetzt wird mir klar, dass ich jede Minute an SIE denke. Bei allem was ich tue und mache ist SIE praesent. Wie soll ich denn ohne SIE klarkommen? Fuer immer?<br />
<br />
Zu allem Ueberfluss mache ich mich jetzt auch noch an eine alte, halbvolle Flasche Wodka.<br />
<br />
Was wird aus mir? Was ist mit Liebe? Klar ist die liebe von 7 Kindern ueberbordend und maechtig. Aber es verlangt auch nach Liebe von einem Lebenspartner. Nach dem entspannenden und doch fordernden Kuss meiner grossen Liebe. Nach erotischer Naehe, nicht nur nach Kinderkuscheln.<br />
<br />
Mit 7 kleinen Kindern kann ich es knicken, wieder nach einer Partnerschaft zu suchen. Wer macht sowas schon mit? Und wer kann sich da ueberhaupt integrieren ohne untergebuttert zu werden? Und wer kann die extrem hochhaengende Latte erreichen?<br />
<br />
Sex? Vergiss es! Bezahlsex? Na toll! Der schnelle Fick mit der Leiterin des Kindergartens neulich? Der war doch nur eine Mischung aus Mitleid und Curiosity ihrerseits. Und befriedigend fuer mich? Fehlanzeige! Zum Glueck hab ich zwei gesunde Haende - und eine Flasche Wodka...<br />
<br />
Ich zerfliesse im Selbstmitleid bei 2,5 Promille. Verdient hab ich's ja, das Selbstmitleid. Aber helfen tut's nicht.<br />
<br />
Es ist schon erstaunlich, wie Mensch einen Schicksalsschlag wie meinen so komplett verdraengen kann, ihn reduzieren kann auf das notwendige Ueberleben der Kinder, auf das Aufrechterhalten eines halbwegs funktionierenden Lebens,<br />
<br />
Und dann trifft es einen mit einer unvorstellbaren Wucht, die dich einfach nur umhaut.<br />
<br />
Innerhalb eines Augenblicks wird Dir das komplett Ausmass bewusst.<br />
<br />
Wie geht es weiter mit den Kids? Was passiert, wenn Du krank wirst oder die Auftragslage sich verschlechtert. IHRE Lebensversicherung reicht dann nicht lange, ein paar Monate vielleicht. Und dann?<br />
<br />
Dann kommt nur noch das Leben von der Sozialhilfe - Benefit genannt. Kann ich nicht mehr 150%ig arbeiten, kann ich die Kinderbetreuung nicht mehr bezahlen, kann ich ueberhaupt nicht mehr arbeiten, geht gar nichts mehr. Eine Todesspirale.<br />
<br />
Diese und so viele andere Gedanken sind durch mich wie ein Intercity gerauscht - bei inzwischen bestimmt 3,5 Promille.<br />
<br />
Die Beziehung war so perfekt! Die Liebe so gross. Und selbst das Prickeln war immer noch da, wenn nicht sogar noch viel staerker nach 11 Jahren.<br />
<br />
Klar gab es auch bei uns Probleme und hin und wieder auch mal einen Streit. Der war dann aber grossartig, filmreif - mit spanischem Temperament und burischem Dickkopf. Da sind die Fetzen und die Tassen geflogen. Aber nach kurzer Zeit kam die Versoehnung - immer in Form von heftigem, animalischem, befriedigendem Sex. Wie geil war dass denn!!!<br />
<br />
Alles weg, fuer immer!<br />
<br />
Irgendwann bin ich dann abgetaucht in den sicheren Hafen der Bewusstlosigkeit. Keine Ahnung, ob der Kleine nachts mal wach war - sah zumindest morgens nicht danach aus. Keine Ahnung, wie ich ins Bett kam. Zum Ausziehen hat's jedenfalls nicht mehr gereicht, zum Amusements der Kinder morgens.<br />
<br />
Nummer 1 meinte, es stinkt wie im Pub (woher weiss sie das?!!!!) und hat mir eine Handvoll Aspirin geholt. Woher weiss sie sowas? Bei uns war noch nie jemand ernsthaft betrunken!<br />
<br />
Nach ein paar Tassen Kaffee und einer langen, langen Dusche ging es dann wieder. Kinder eine Stunde zu spaet in der Schule und ich sitze in den Truemmern meines Lebens, wieder alleine.<br />
<br />
Irgendwie schaffe ich es aber dann doch, die Truemmer wegzurauemen und weiterzuleben. Und es geht. Irgendwie geht es.<br />
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Inzwischen sind die Abende alleine nicht mehr so schlimm. Ich kann schon wieder mit Freude ein gutes Buch lesen oder auch mit Hingabe eine Tonne Waesche buegeln...Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com14tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-76650336586392719952015-08-04T02:35:00.003-07:002015-08-04T02:35:39.714-07:00gemeingefährlichMein letzter Post ist richtig lange her - meine neugewonnene Freiheit hat doch ganz schoen Einfluss auf mein Leben gehabt. Mein Nummer 7 ist doch ab Anfang Juli ebenfalls im Kindergarten und das eroeffnet ganz neue Perspektiven - manche ganz toll, manche aber auch niederschmetternd.<br />
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Darueber schreibe ich ausfuehlich im naechsten Post, jetzt gehts aber erstmal um Nummer 1 und 2.<br />
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Die beiden Maedels sind naemlich gemeingefaehrlich - zumindest laut Ihrem Trainer.<br />
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Sport war bei IHR und mir immer wichtig - somit machten wir es fuer die Kids auch wichtig. Doch was fuer eine Sportart ist die perfekte fuer ein dreijaehriges Maedel, fragten wir uns vor 6 Jahren.<br />
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Die Frage war einfach beantwortet, da ich als Kind und Jugendlicher Karate gemacht hatte und es recht weit brachte. SIE war einverstanden und wir haben es probiert, zumal wir hier in der Naehe einen Club haben (jaja, das heist Dojo), der Kinder ab 3 Jahren aufnimmt. Findet man selten sonst.<br />
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Karate ist eine feine Verbindung von Training aller Muskelpartien des Koerpers, Ausdauer und ernsthafter geistiger Auseinandersetzung mit dem Koerper, der Kampf- (besser: Verteidigungs-) kunst und anderen Menschen.<br />
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Nummer 1 fing mit 3 an und nach ihr bisher alle anderen inkl Nummer 5, der neulich begann.<br />
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Mit 3-jaehrigen kann man natuerlich noch nicht ernsthaft trainieren und da der Trainer ein damals schon ueber 50-jaehriger war, war ich sehr gespannt.<br />
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Aber das meist spielerische Rumtoben, kombiniert mit nach und nach immer feineren Bewegungen war und ist die perfekte Methode, die Kinder bei Laune zu halten und gleichzeitig auf das eigentliche Karate hinzuarbeiten.<br />
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Alle machen immer noch Karate und Nummer 1 und Nummer 2 hatten letzte Woche wieder eine Pruefung und tragen nun den braunen respektive den blauen Gurt. Und wir sprechen von den richtigen Gurten, nicht den "Kindergurten" die es auch gibt (also z.B. braun/weiss blau/weiss kombiniert)<br />
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Ich fragte den Trainer danach dann nach langer Zeit einmal wieder, was er von den Maedels haelt - also sportlerisch.<br />
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Und da meinte er dann, die beiden seien gemeingefaehrlich. Auf meiner Verwunderung hin erklaerte er, dass ich damals ja bei Beginn des Trainings von Nummer 1 u.a. meinte, Karate sei wichtig fuer das Maedel, damit sie spaeter im Ernstfall auch mal reagieren kann.<br />
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Nummer 1 - so der Trainer - braucht schon jetzt mit 9 Jahren nichts mehr zu fuerchten - ein normaler kraeftiger erwachsener Mann wuerde bei einem Uebergriff auf sie hoechstwahrscheinlich im Krankenhaus landen.<br />
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Und Nummer 2 - ebenfalls der Trainer - wuerde sich in der selben Situation so gut wehren koennen, das die allermeisten Angreifer schon nach kurzer Zeit von Ihr lassen wuerden.<br />
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Ziel erreicht!<br />
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Nicht nur in Bezug auf die Verteidigung sondern auch sportlich und moralisch. Letzteres sehe ich dadurch, dass beide noch nicht ein einziges Mal Karate gegenueber anderen Kindern angewendet haben - noch nicht einmal spielerisch. Mal von den Karateaktionen bei uns im Garten abgesehen, da kann aber jeder zumindest ein wenig Karate. Also ausser Nummer 6 und 7 natuerlich aber die finden das auch spannend.<br />
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Ersteres habe ich die letzten Wochen gesehen, als ich wieder mehr Zeit fuer das Laufen hatte und als alter Sack endlich wieder die 10 km unter einer Stunde geschafft hatte. Beide sind jetzt mehrmals mitgelaufen und waehrend ich nach den 10 km ernsthaft nach einen Sauerstoffgeraet suche, schwitzen die beiden noch nicht einmal richtig.<br />
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Bin begeistert!<br />
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Doch jetzt faengt es fuer Nummer 1 an ernst zu werden. Jetzt wird auf den schwarzen Gurt vorbereitet, den sie spaetestens in einem Jahr halten soll.<br />
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Das ist zwar keine absolute Seltenheit bei Kindern mit 10 Jahren, aber doch etwas aussergewoehnliches, wie meine Internetrecherche ergeben hat. Und es wird sehr heftig darueber diskutiert, ob Kinder in diesem Alter schon moralisch ausgereift sind, um damit umgehen zu koennen. Schliesslich koennen Sie andere mit den erlernten Techniken durchaus schwer verletzen, wenn nicht umbringen.<br />
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Meine Antwort dazu: eindeutig ja. Mit dem richtigen Trainer, der absolut hoechsten Wert auf geistiges Training und moralische Werte legt, sind Kinder in diesem Alter sehr wohl faehig, das volle Ausmass ihres Sports zu begreifen und dementsprechend richtig zu handeln.<br />
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Ich behaupte sogar, dass Karate die geistige Reife foerdert und die Kinder wesentlich verantwortungsvoller macht.<br />
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Fuer Nummer 1 bedeutet das jetzt 4x Training die Woche. Unter der Woche 3 mal "normales" Training - normal heisst dann aber, dass sie bei den 15-18 jaehrigen trainiert. Und Samstag gibt es Spezialtraining, das sind zwei 18 jaehrige Jungs und mein 9 jaehriges Maedel, die zusammen mit dem Cheftrainer arbeiten - alle drei wohl starke Kandidaten fuer den Wettbewerbssport.<br />
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Jetzt muessen wir demnaechst entscheiden, was wir mit dem Rugby machen. Nummer 1 und 2 - und seit letzter Woche Nummer 3 - spielen Rugby und es macht Nummer 1 viel Spass - zumal sie richtig schnell ist und auch nicht zimperlich (jaja, das Karate).<br />
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Aber 6x Sport in der Woche ist heftig, zusaetzlich zum Klavierunterricht 2x die Woche. Da bleibt nicht viel Zeit fuer Freunde - Schule ist hier in England ja Vollzeit (zum Glueck!!!!).<br />
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Aber das muss sie entscheiden. Definitiv entschieden hat sie schon, dass sie das Karate maximal betreiben und sogar turniermaessig machen moechte.<br />
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Wir werden sehen.<br />
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Nummer 2 trainiert jetzt 3x die Woche - das bedeutet mit dem Rugby auch schon 5x Sport die Woche - und sie ist erst sieben... ich weiss nicht so recht - aber Spass macht es ihr eindeutig. Und sie wird wahrscheinlich schon mit acht den braunen Gurt machen und wenn sie genauso begeistert dabei bleibt, hat sie den schwarzen Gurt schon mit neun...<br />
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Dem Trainer spreche ich mein groesstes Vertrauen aus - obwohl auf die 60 zugehend (oder vielleicht gerade deswegen?) hat er eine tolle Art mit den Jugendlichen und alle moegen ihn fast schon wie einen zweiten Vater. Und das Samstagstraining macht er umsonst, obwohl ich mich stark dagegen gewehrt hatte.<br />
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Falls einer meiner Leser kleine Kinder hat - ueberlegt mal ernsthaft, ob Karate nicht was waere. Ich finde es einen perfekten Sport, insbesondere fuer Kids... Fragen dazu beantworte ich gerne!Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-82655075921474213112015-07-08T05:00:00.000-07:002015-07-08T05:01:52.797-07:00nur mal ganz kurz.Nur mal ganz kurz ein Lebenszeichen - sonst denken Sie noch, es gibt mich nicht mehr.<br />
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Dabei habe ich so viel zu schreiben.<br />
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<ul>
<li>Ueber meinen Totalabsturz an meinem ersten freien Tag seit dem Unfall</li>
<li>Ueber meine zwei "gemeingefaehrlichen" Karatekids</li>
<li>Ueber unseren neuen Bus</li>
<li>Ueber den Grand Prix in Silverstone mit meinem ganzen Rudel</li>
<li>Ueber einen nicht losgewordenen Kunden</li>
</ul>
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Aber irgendwie komme ich nicht dazu - obwohl ich jetzt viel mehr Zeit habe, seit Nummer 7 im Kindergarten ist.</div>
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Schreib ich halt was banales - ueber den Geburtstag von Nummer 3. Das war letzten Donnerstag - wir haben aber offiziell erst am Samstag gefeiert, wegen Schule und so...</div>
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Seinen Gips hat er noch - der ist jetzt Glasfaser und Epoxitharz verstaerkt, nachdem er den Gips zweimal zerbroeselt hat und wir wieder ins Krankenhaus mussten. Nummer 3 beklagt sich aber, dass er nun zu schwer sei. Sein Problem.</div>
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6 isser geworden und wir wollten am Samstag zum Grand Prix nach Silverstone. Ich hab da einen grossen Kunden und komme selbst beim Grand Prix "Backstage" - also bei den Rennstaellen rein. </div>
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Wir alle freuen uns schon ne ganze Weile den Arsch ab und sind ganz aufgeregt am Samstagmorgen. Taschen sind gepackt - der Bus ist einsatzbereit. Fruehstueck lassen wir ausfallen, weil ich frueh da sein moechte. Picknick ist eingepackt.</div>
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Da meint dann unser lieber Nummer 3, er moechte nicht nach Silverstone, er moechte zu Burger-King.</div>
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Hier wurden aus Kinderschutzgruenden jegliche Auesserungen des Rudels zensiert.</div>
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Es gibt bei uns das ungeschriebene Gesetz, dass wir das machen, was das Geburtstagskind moechte.</div>
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Und er laessst sich durch das Rudel nicht umstimmen - auch nicht durch rohe Gewalt.</div>
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Bin ja selber Schuld, warum denke ich auch, ich koennte das Fruehstueck ausfallen lassen,</div>
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Ich Depp.</div>
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Also los zur Mall - zu Burger King. Das gibt es bei uns nicht oft - ich koche ja immer selber, mache alles selber, backe mein eigenes Brot und schlachte meine eigenen Huehner.</div>
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Aber wir machen das nicht dogmatisch - also geht's eben hin und wieder auf Kinderwunsch auch mal zum Fastfood.</div>
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Mit dem Rudel bei Burger King einzufallen, das ist fuer das Personal und die Gaeste eine Herausforderung. Alle reden durcheinander - die Grossen erklaeren den Kleinen was es gibt. Dann bestellt jeder gleichzeitig.</div>
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Nummer 4 und 5 bestellen auf deutsch, das bringt Nummer 2 auf die Idee, auf spanisch zu bestellen. Nur gut, dass ich es aufgegeben habe, den Kids Afrikaans beizubringen.</div>
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Aber das wird sich aendern - mein Vater - der alte burische Rassist - hat sich angekuendigt und will einen Monat bleiben. Mir graut jetzt schon. Nach 10 Minuten sind wir sowieso total zerstritten. Und der hat noch einen groesseren Dickkopf als ich. Und wenn dann auch noch Schwiegermama auftaucht, dann bricht der dritte Weltkrieg aus.</div>
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Ach ja - Bestellung. Nachdem der dritte Kassierer/Kellner/wieheissendiedennbeiBurgerKing? verbraucht ist, haben wir es - aber ich weiss jetzt schon, dass das nie klappt.</div>
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Die ersten Kunden lassen Ihr Essen verpacken und fluechten - die Kids versuchen gerade, die festgeschraubten Tische zusammenzuschieben. Nummer 6 ist irgendwo untergegangen und bruellt. Und Nummer 7 gesellt sich lautstarkt dazu.</div>
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Verspricht lustig zu werden, der Geburtstag.</div>
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Was dann kommt, haben wir nie bestellt, aber es wird trotzdem verteilt. Die Schlacht beginnt und bis auf einen runtergefallenen Burger und eine Sprite quer ueber den Tisch gekippt passiert nicht viel und ploetzlich herrscht mampfende Stille. Nummer 7 hat die Flasche im Mund und das restliche Rudel ist komplett beschmiert mit Ketchup und Mayo.</div>
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Das gibt mir Zeit, die Werbegrafiken anzuschauen - bin ja aus der Branche.</div>
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Und ich werde nicht enttaeuscht, grossartige Werbekampagnen ueberraschen mich.</div>
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So wie das hier:</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhRbCsxBeVcAT4mXEh1H2jQ8RmrJdhqzfBhJuNsswhmLeOKthXGRWKUIWWsoN68GLUdyRH92aQmtsCslCcK9MxXprU_wdID8Ekwki5hxIvqrkc3JHsV_LnOqYAUMvBrggLwFJDYpZeT6ptM/s1600/eins.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhRbCsxBeVcAT4mXEh1H2jQ8RmrJdhqzfBhJuNsswhmLeOKthXGRWKUIWWsoN68GLUdyRH92aQmtsCslCcK9MxXprU_wdID8Ekwki5hxIvqrkc3JHsV_LnOqYAUMvBrggLwFJDYpZeT6ptM/s320/eins.jpg" width="246" /></a></div>
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Ich bin begeistert. Tomaten. Frisch geschnitten. Waehrend des Tages.</div>
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Das ist toll. Die schneiden hier die Tomaten selber. Und das den ganzen Tag lang.</div>
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Wuerde man nicht erwarten bei Burger King.</div>
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Ja, die haben schon tolle Ideen. Ueberlege, ob meine Marketingstrategien nicht etwas zu anspruchsvoll sind. Vielleicht sollte ich doch auch mal etwas "simpler" werden.</div>
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Wir sind dann doch noch nach Silverstone gefahren - war ein toller Tag - davon irgendwann mehr...</div>
Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-28477087969577822662015-06-25T02:00:00.001-07:002015-06-25T02:00:19.578-07:00furchtbar schlechtes Gewissen!Am Wochenende hab ich mein Kind verletzt. Also eines aus dem Rudel. Jetzt hab ich natuerlich so ein schlechtes Gewissen, zudem Nummer 3 nun an seinem birthday in ein paar Tagen mit einem Gips rumlauft.<br />
<br />
Aber Nummer 3 arbeitet schwer dran, mir das schlechte Gewissen wieder kaputt zu machen.<br />
<br />
Denn er ist zuhause, da die Hand angeblich immer noch so weh tut (die alte Mimose) und ich mich hab erweichen lassen.<br />
<br />
Aber nur die Woche, der nervt der Kleine. Ihm ist natuerlich langweilig und unterbricht mich gefuehlt ca. alle 5 Minuten. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen - deswegen schreib ich hier einfach mal heute.<br />
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Sonntag war hier Chaos. Keiner hat so funktioniert, wie er sollte.<br />
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Nummer 2 hat die Hausarbeit verweigert und musste seitdem draussen... nee, darueber schreib ich mal separat.<br />
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Nummer 7 hat noch mehr gespuckt als sonst.<br />
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Nummer 1 hat 3 Freundinnen eingeladen, somit wares es ploetzlich 10 Kinder hier.<br />
<br />
Und Nummer 3 hat mich geaergert - am laufenden Band. Er hat 1. April gespielt und mich staendig veraeppelt. So Sachen wie: Papa, Papa, Nummer 6 ist in den Teich gefallen. Ich lass alles stehn und liegen und renne raus. Natuerlich ueberleg ich nicht, dass der Kleine gar nicht an den Teich rankommt, der ist naemlich kindersicher.<br />
<br />
Was haben die alle gelacht draussen im Garten. Spaeter nicht mehr, als sie die verbrannten Fischfilets essen mussten. Die waren naemlich gerade auf dem Feuer und schon fast gar...<br />
<br />
Was dann der letztendliche Ausloeser war, weiss ich gar nicht mehr vor lauter Schreck. Jedenfalls hab ich Nummer 3 lautstark nach oben verbannt und hinter ihm die Tuer zur Treppe zugeknallt.<br />
<br />
Aber der arme Kerl hatte die Finger in der Tuer. Und nun sind Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand gebrochen.<br />
<br />
Der Bus kommt erst am Samstag und 10 Kinder hab ich beim besten Willen nicht ins Auto bekommen. Mal davon abgesehen, was die mit dem Krankenhaus angestellt haetten.<br />
<br />
Also erstmal die Nachbarin angerufen, die kommt in Notfaellen. War aber schon etwas geschockt, als sie mitbekam, dass sie nun fuer ein paar Stunden auf 9 Kinder aufpassen muss.<br />
<br />
Inzwischen war die Hand von Nummer 3 schon ganz geschwollen und das ganze Rudel inkl. Freundinnen stand um ihn rum und hat ihn bedauert. Nummer 1 - ganz die Mama - hat schnell geschaltet und Kuehlpads aus dem Freezer geholt. Nummer 2 hatte noch irgendwo einen Schokoriegel von Schwiegermama versteckt und hat den an Nummer 3 geopfert.<br />
<br />
So langsam gefiel sich Nummer 3 in der Rolle...<br />
<br />
Ab ins Krankenhaus - mir graute schon. Die Wartezeiten in der Notaufnahme koennen schonmal ein paar Stunden sein.<br />
<br />
Also hab ich Nummer 3 im Auto instruiert, im Krankenhaus furchtbar zu weinen. Kann er nicht auf Befehl, meinte er. Kannst Du schon, sagte ich, sonst drueck ich Deine Finger.<br />
<br />
Er weiss ja, dass ich Spass mache.<br />
<br />
Hoffe ich.<br />
<br />
Hat dann trotzdem prima geweint in der Notaufnahme und so sind wir in 10 Minuten - in Worten "zehn" - und das in England - drangekommen. Waren zum Glueck einfache Brueche - keine OP oder sonstwas notwendig. Was ein Glueck.<br />
<br />
Da hat er einen schicken Gips bekommen und der Arzt hat gleich mit dem Filzstift ein suesses Comic draufgemalt. Wir waren nach 1,5 Stunden schon wieder zuhause.<br />
<br />
Und jetzt hab ich seit 4 Tagen einen gelangweilten fast 6-jaehrigen und ein 4 Monate altes Baby zuhause.<br />
<br />
Wie ich mich auf naechsten Mittwoch freue: Da kommt der Kleine Nummer 7 in den Kindergarten und ich werde erstmals seit unglaublich langer Zeit (so fuehlt es sich an) wieder einmal fuer ein paar Stunden alleine sein...<br />
<br />
Mein schlechtes Gewissen ist schon fast verflogen.Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-11342125185028274662015-06-18T03:44:00.001-07:002015-06-18T03:44:30.151-07:00Ein volles Einkommen fuer den KindergartenSo - nun habe ich mich entschieden, Nummer 7 ab Juli auch in den Kindergarten zu stecken. Ich komme einfach sonst mit Haushalt und Arbeit nicht mehr hinterher. Und was ich dann mehr arbeiten und somit mehr verdienen kann, sollte eigentlich die zusaetzlichen Kosten decken.<br />
<br />
Und die sind hoch hier in England.<br />
<br />
Ich zahle pro Kind zwischen 35 und 37 Pfund pro Tag. Und das ist der billigste Kindergarten, den ich gefunden habe. Frueher waren wir in einer grossen Kette, da hatte der Tag 51 Pfund gekostet. Dann sind wir aber in einen kleinen privaten Kindergarten gewechselt - der dazu noch viel besser ist.<br />
<br />
Dann habe ich also 4 Kinder im Kindergarten - die 2 Kleinen fuer je 37 Pfund und die 2 Groesseren fuer je 35 Pfund.<br />
<br />
Blos gut, dass die 3 Grossen schon in die kostenlose Schule gehen...<br />
<br />
Aber zum Glueck gibt es ja ab dem Alter von 3 Jahren 15 Stunden (das sind 1,5 Tage) vom Staat gesponsort. Irgendwann soll das auf 30 Stunden erhoeht werden, bis dahin sind meine aber bestimmt schon alle in der Schule...<br />
<br />
Das waeren also bei 5 Tagen die Woche:<br />
- Je 122,50 pro Woche fuer die beiden Grossen<br />
- Je 185,00 pro Woche fuer die beiden Kleinen<br />
<br />
<b>Ergibt pro Monat 2706 Pfund - das sind zur Zeit rund 3520 Euro</b> (im teuren Kindergarten waeren das Euro 4960 Euro). Fahrtkosten nicht mitgerechnet. Waehrend Krankheit und Urlaub muss weitergezahlt werden, 365 Tage im Jahr.<br />
<br />
Das zahle ich dann ab Juli fuer die Kinderbetreuung.<br />
<br />
Dafuer muss Oma aber lange im Keller stricken...<br />
<br />
Und wir haben nur noch ein Gehalt - naemlich meines.<br />
<br />
Dazu kommt:<br />
- Fuer 5 Kinder der Karateclub nebst Klamotten.<br />
- Fuer 2 Kinder der Rugby Verein nebst Ausruestung.<br />
- Fuer 1 Kind der Fussballverein.<br />
- Fuer 5 Kinder der Musikunterricht bzw. musikalische Frueherziehung.<br />
- Fuer die Schulkinder die Schuluniform und Geld fuer Ausfluege.<br />
- Taschengeld<br />
- Klamotten, Schuhe und Taschen<br />
- Verpflegung<br />
- Sonstige Freizeitaktivitaeten wie Zoo, Kino, Schimmbad<br />
<br />
Ich hab das mal gerde ueberschlagen und komme auf rund 5800 Euro, die mich die Kinder momentan pro Monat kosten. Und da ist ja noch nicht mal der grosse Bus drin, den wir demnaechst haben...<br />
<br />
Wen wundert es da, dass die Kinderzahlen so dratisch nach unten gehen? Wer kann sich sowas leisten?<br />
<br />
Ich kann es gerade so, weil ich neben der Kindererziehung mit meiner kleinen Firma (eigentlich bin ich es nur alleine, hin und wieder der eine oder andere Freelancer dazu) richtig schufte - so ca. 60-75 Stunden pro Woche, wuerde ich denken.<br />
<br />
Aber da bleibt rein gar nix am Monatsende uebrig!<br />
<br />
Ist es das wert? Ja - jeden einzelnen Cent.<br />
<br />
Ist das gesellschaftlich ok? Die Frage muss wohl jeder fuer sich beantworten. Meine Anwort dazu kann man sich bestimmt denken...Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com12tag:blogger.com,1999:blog-2561708966820339550.post-915639612817696292015-06-13T06:30:00.001-07:002015-06-13T06:30:04.460-07:00Ein guter MorgenIch hab Zeit!!!<br />
<br />
Das kommt selten vor, aber heute und morgen ist meine Schwaegerin mit Familie aus Spanien da. Naechste Woche wollen Sie weiter nach Schottland.<br />
<br />
Und da haben sie gedacht, sie entlasten mich mal und gehen mit allen Kindern ins Einkaufszentrum...<br />
<br />
Ich lach jetzt schon herzlich, wenn ich daran denke. Mit 9 Kindern - meinen 7 und deren 2 - gehen die am Samstagnachmittag shoppen... Die werden ihr blaues Wunder erleben. Mit 2 Autos sind sie gefahren, da unser neuer Bus noch nicht da ist.<br />
<br />
Wir haben eine riesige Shopping-Mall nicht allzu weit von uns - ich bin da auch manchmal mit den Kids - aber dann unter der Woche, wenn es schoen leer ist. Am Samstag kann man das echt knicken und die gehen da mit einem ganzen Kindergarten voll hin - 9 Kids, alle unter 10 Jahre alt. Die haben keinen blassen Schimmer, auf was sie sich da eingelassen haben.<br />
<br />
Ich hab nur einen Tipp gegeben: Alle 10 Minuten durchzaehlen und auf die Durchsagen im Center achten...<br />
<br />
"Der kleine Nummer 4 und der kleine Nummer 5 suchen Ihre Tante und Ihren Onkel und die 5 Geschwister und die 2 Nichten und Neffen" so ungefaehr stelle ich mir das vor. Und das durchgesagt durch einen schlechten Lautsprecher von einem wahrscheinlich indischem Angestellten - auch noch auf Englisch...<br />
<br />
Aber sei's drum, das gibt mir ein wenig Zeit zu schreiben.<br />
<br />
Gestern war ein guter Morgen. Schlechte gibt es auch, aber die guten Morgen ueberwiegen eindeutig. Gestern war sogar ein sehr guter Morgen.<br />
<br />
Und das geht so:<br />
<br />
Nummer 7 wacht um 5:45 auf. Er schlaeft bei mir im Bett. Er kraeht nicht mal, da ich schlauerweise seine Milch schon abends vorbereite und nur noch aus der Termoskanne das Wasser eingiessen muss. Von der Zeit her ist 5:45 ok, ich habe 3 Stunden und 45 Minuten geschlafen. Das ist guter Durchschnitt. Arbeiten bis 2 Uhr morgens ist seit ein paar Monaten leider die Regel geworden.<br />
<br />
Da liegt er also in meinem Arm und zieht seine Flasche runter - in einem Rutsch.<br />
<br />
5:55 liegt er zufrieden neben mir und doest noch ein wenig. Ich kann ungestoert auf Toilette.<br />
<br />
Natuerlich kraeht er dann doch, weil ich weg bin und so wachen Nummer 5 und 6 auf, die beide bei mir im Zimmer schlafen. Nummer 6 kommt gleich zu mir ins Bett und Nummer 5 rennt - nicht zu bremsen - in die anderen Zimmer und weckt Nummer 1 bis 4. Den Anschiss von Nummer 1 kann ich laut und deutlich bis in mein Zimmer hoeren...<br />
<br />
Nummer 5, 4 und 3 kommen ebenfalls zu mir ins Bett. 1 und 2 brauchen immer 5 Minuten laenger, sind aber auch bald da. Jetzt hab ich sieben Kinder in meinem Doppelbett und jedes einzelne moechte Papa am liebsten fuer sich ganz alleine haben.<br />
<br />
Also bekommen alle erstmal ganz viel Kuschel, wobei ich immer aufpassen muss, dass Nummer sieben nicht irgendwo begraben wird.<br />
<br />
Die kleine Nummer 6 kann sich mit 1 1/2 Jahren (nee, sind schon 20 Monate) schon richtig gut durchsetzen.<br />
<br />
Jetzt geht das Toben los. Alle auf Papa! Immer auf die Alten! Vor ein paar Wochen ist dabei der eine Lattenrost durchgekracht - jetzt haben beide Kohlefaserverstaerkung.<br />
<br />
Nummer 5 faellt aus dem Bett und schreit. Einer schreit immer bei 7 Kindern. Ist es aber nicht extrem schrill, so ist keine Aktion notwendig. Ich weiss wie ein Kind schreit, wenn der Arm gebrochen ist. Haben wir schon mehrfach durch. Nummer 5 schreit sehr moderat, also ignorieren. Es wird noch eine Weile getobt, bis ein schrfer Geruch durchs Bett zieht. Nummer 7 hat die Windel voll.<br />
<br />
Hilft also nix - aufstehen und Windel wechseln. Nummer 1 und 2 koennen das zwar auch schon, aber Nummer 7 ist mir noch zu klein dafuer, also mach ich es selber.<br />
<br />
Nummer 1 zieht Nummer 6 an. Und Nummer 2 hilft Nummer 5. Bei uns sind zum Glueck alle so erzogen, dass sie moeglichst selbstaendig sind und so kann sich Nummer 5 schon fast komplett alleine anziehen. Und Nummer 6 ist seit 4 Monaten windelfrei und das geht auch nachts meistens gut.<br />
<br />
Die Kleine von meiner Schwaegerin hat noch mit 3 den ganzen Tag eine Windel an und der grosse mit fast 5 nachts noch. Da wuerde ich verrueckt werden. Deswegen war Nummer 6 windelfrei bevor Nummer 7 kam.<br />
<br />
Nummer 3 und 4 streiten um die Klamotten. Wem was gehoert, weiss ich nicht, will ich auch nicht wissen. Ich kaufe immer einen Pool Klamotten in allen moeglichen Groessen und die Kids muessen selber rausfinden, was wem passt.<br />
<br />
6:30 Uhr. Wir sind alle unten und pruegeln uns ums Badezimmer. Das ist der einzige Nachteil an unserem Cottage, wir haben nur ein Bad. Das ist zwar recht gross und hat 2 Waschbecken, eine Dusche und eine Badewanne. Aber nur eine Toilette. Bevor die beiden grossen Maedels in die Pupertaet kommen, muss ich da was tun. Hab ich aber hoffentlich noch mindestens 2 Jahre Zeit...<br />
<br />
Ich hab aufgegeben und mache mich ans Fruehstueck. Heute ist "Full English Breakfast" angesagt. Das ist bei uns: Baked Beans, Wuerstchen, Speck, Hash Browns, Pilze, Eier und Brot. Tomaten und Black Pudding lassen wir weg.<br />
<br />
Dazu muss man wissen, dass ich fast alles selber mache. Inklusive der Wuerstchen und der Baked Beans - Brot sowieso. Aber darueber schreibe ich lieber mal in einem anderen Post. Ist aber natuerlich alles in ausreichenden Mengen vorabproduziert.<br />
<br />
Heute gibt es Ruehreier - die macht Nummer 1 perfekt. Wir machen die Ruehreier uebrigens in der Paella-Pfanne. Das macht sich bei 15 Eiern besser. Wir machen keine halben Sachen... Die Eier sind natuerlich von unseren eigenen Huehnern.<br />
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Heute gibt es Thymian in die Eier hat Nummer 1 entschieden - das schmeckt richtig lecker. Den holt sie gerade aus dem Garten.<br />
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Nummer 2 bringt die Sachen aus Fridge und Freezer und ich koche und brate den Rest. Inzwischen trudeln alle aus dem Bad ein - klar, es riecht ja auch richtig geil. Nummer 3 entscheidet gerade, dass er doch lieber Muesli isst und bekommt einen kraeftigen Anschiss, da Nummer 4 ja immer genau das macht, was Nummer 3 macht und wir somit viel zu viel Ruehrei haben...<br />
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7:00 Uhr. Alle sitzen und mampfen und ich kann mir endlich meinen Tee machen.<br />
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Ich sitze.<br />
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Das sieht Nummer 7 und kraeht. Er moechte auf Papas Arm. Nummer 6 kann das so nicht einfach hinnehmen und moechte auch auf den Arm. Und Nummer 5 natuerlich auch.<br />
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Ich sitze. Mit einem 4 Monate alten Baby, einem Kleinkind und einem etwas groesseren Kleinkind auf dem Schoss. Waere ja auch zu schoen gewesen. Zum Glueck sind die beiden groesseren aber immer noch hungrig und ziehen wieder ab. Nummer 1 ist genervt, weil sie ja Nummer 6 immer aus dem Kindersitz raus- und wieder reinheben muss.<br />
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Und klar faellt dabei der Teller von Nummer 6 runter und die Kleine kraeht.<br />
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Aber das ist es auch schon mit den Katastrophen heute und ab 7:30 raeumen die grossen die Spuelmaschine und den Kuehlschrank ein und ich wechsle die Windel von Nummer 7. Zweimal Kacken am morgen ist fies und auch noch gleich nach dem Essen...<br />
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Jetzt wird gesungen. Ohne Singen geht das hier nicht morgens, das lieben sie alle. Als Hilfe dafuer muss Youtube ranhalten, da gibt es eine Menge richtig schoen gemachte Kinderlieder-Comics mit Text zum mitsingen drunter.<br />
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So tummeln sich also sieben Kinder auf und neben mir auf der Bank um das kleine iPhone und wir singen alle - natuerlich ausser Nummer 6 und 7. Nummer 6 schaut aber fasziniert zu und Nummer 7 scheint auch gluecklich zu sein dabei.<br />
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7:50. Chaos. Alle ziehen sich an oder werden angezogen fuer Schule und Kindergarten.<br />
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Sachen ueberpruefen: Schultaschen werden vor meinen Augen eingeraeumt - anders geht es nicht. Kindergartentaschen habe ich gestern Abend schon gepackt.<br />
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Alle reinverfrachten ins Auto - leider haben wir einen Sitz zu wenig mit unserem 7 Sitzer und so muss meistens Nummer 4 in den Fussraum des Beifahrersitzes. Aber in 2 Wochen ist der neue Bus da - das wird ein Komfort. Die Grossen schnallen die Kleinen an und ich verfrachte alle Taschen in den Kofferraum.<br />
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Ab geht's in den Kindergarten. Nummer 4-6 sind dort. Bald muss auch Nummer 7 in den Kindergarten, sonst komm ich irgendwann mit der Zeit nicht mehr hinterher. Ich weiss aber ehrlich gesagt nicht, wie ich das finanzieren soll. Also bleibt er noch ein Weilchen bei mir und "versuesst" mir den Tag. Zum Thema Kinderbetreuung in England und Finanzen schreibe ich bestimmt demnaechst auch mal einen Post...<br />
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Dann weiter zur Schule. Zum Glueck liegt das alles relativ nahe und kostet mich nur eine halbe Stunde.<br />
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Auf der Rueckfahrt schlaeft Nummer 7 ein - ich hab richtig Glueck, eventuell schlaeft er 2 Stunden, in denen ich die erstem Mails machen kann und etwas Haushalt.<br />
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Ein guter Morgen - ein richtig guter sogar!Dances with Wolfeshttp://www.blogger.com/profile/15244067412015613593noreply@blogger.com4